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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Auch wenn Silvester ruhig war
Gewaltbereitschaft gegen Rettungskräfte steigt

Ein Feuerwerk ist schön. Auf manche Nebenerscheinungen eines solchen Spektakels können Einsatzkräfte gerne verzichten   Foto: Michael Plachetka
  • Ein Feuerwerk ist schön. Auf manche Nebenerscheinungen eines solchen Spektakels können Einsatzkräfte gerne verzichten Foto: Michael Plachetka
  • hochgeladen von Thomas Lipinski

Silvester, kurz nach Mitternacht: Aus dem Albert-Schweitzer-Viertel in Winsen wird ein brennender Müllcontainer gemeldet. Die Feuerwehr rückt an - und wird von umstehenden Schaulustigen massiv mit Böllern beworfen.

Dieser Vorfall liegt schon einige Jahre zurück und hat sich - so massiv - im Landkreis Harburg bis heute zum Glück nicht wiederholt. Allerdings ist das Thema Gewalt gegen Retter durch die bundesweiten Geschehnisse in der Jahreswechselnacht wieder in aller Munde.

Polizeigewerkschafter fordert Konsequenzen aus Silvesterkrawallen

"Trotz vieler Einsätze verlief der Jahreswechsel für unsere Mitglieder glimpflich, was das Thema Gewalt angeht", erzählt Kreisbrandmeister Volker Bellmann. Allerdings seien Angriffe auf Rettungskräfte keine Seltenheit. "Das geht schon bei Straßenabsperrungen oder Umzugsbegleitungen los, dass unsere Kameraden beschimpft, beleidigt und teilweise auch körperlich angegangen werden", so Bellmann. "Die Hemmschwelle sinkt immer weiter." Der Kreisbrandmeister sieht dabei die Justiz in der Pflicht. "Es ist zwar schön, dass die Gesetze bei diesen Delikten verschärft worden sind, sie müssen aber auch angewendet werden."
Von einem Böllerverbot hält der Kreisbrandmeister im Übrigen wenig: "Damit würde man 98 Prozent der Bevölkerung bestrafen, die sich korrekt verhält."
Auch der Rettungsdienst im Landkreis Harburg meldet keine Übergriffe auf Sanitäter in der Silvesternacht. Überhaupt scheint Gewalt kein großes Problem dort zu sein. Es gebe zwar von Betrunkenen hin und wieder Pöbeleien, so Rettungsdienstleiter Arne Wächter-Meinel. Aber eine Gewaltzunahme erkenne er nicht.
Keine besonderen Vorkommnisse und schon gar keine Gewaltausbrüche vermeldet die Polizeiinspektion Harburg für die Silvesternacht. "Von solchen Einsätzen sind unsere Kollegen glücklicherweise verschont geblieben", sagt Inspektionsleiter Thomas Meyn.
Allerdings haben die Beamten ansonsten mit zunehmender Gewaltbereitschaft und dem Ignorieren ihrer Anweisungen zu kämpfen. Das geht mehrmals im Monat aus den Pressemitteilungen der Polizei hervor, in denen von Widerstandshandlungen berichtet wird.
• Gewaltexzesse wie in Berlin und Hamburg sind im Landkreis Stade ausgeblieben - eine Insel friedfertiger Silvesterfeiern war der dennoch Jahreswechsel nicht. "Es wird immer intensiver dort geböllert, wo es aus gutem Grund streng verboten ist", sagt Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Etwa in der Stader und Buxtehuder Innenstadt oder im Alten Land in der Nähe von Reetdachhäusern. "Es ist reines Glück, wenn nichts passiert", so der Polizeisprecher. Dabei sei zu beobachten: Je betrunkener die Leute sind, desto mehr werde etwa in den Altstädten geböllert. "Eine brennende Mülltonne in einem Hinterhof reicht, um eine Katastrophe auszulösen."
Auch wenn die Polizei personell für die Silvesternacht gut aufgestellt ist, "können wir nicht immer und überall sein", so Rainer Bohmbach, "Leute, seid verantwortungsvoller", appelliert er.

Stoppt endlich die Böllerei, die Lärm und Dreck verursacht
Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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