Familie Schulze aus Drage
Gibt es Parallen nach Hamburg?
thl. Drage. Seit mittlerweile mehr als einem halben Jahr ist die Familie Schulze aus Drage wie vom Erdboden verschluckt. War das plötzliche Verschwinden der drei schon mysteriös und bot Platz für Spekulationen, wurden diese durch das Auffinden des Leichnams von Vater Marco Schulze (†41) Ende Juli 2015 in der Elbe bei Lauenburg noch angeheizt. Zur Erinnerung: Die Ermittler legten sich dabei sehr schnell auf einen Suizid fest und gingen fortan davon aus, dass der Vater zunächst seine Tochter Miriam (12) und seine Frau Silvia (43) umgebracht hat, bevor er selbst - beschwert mit einem 25 Kilogramm schweren Betonklotz - in die Elbe sprang.
Aber war es wirklich ein erweiterter Suizid, oder ist Marco Schulze dem "perfektem Mord" zum Opfer gefallen? Diese Frage wirft zumindest Spiegel-Bestseller-Autor Gerhard Wisnewski in seinem "Jahrbuch des Verbrechens" auf, in dem er über ungeklärte Kriminalfälle des Jahres 2015 berichtet. Im Fall Schulze zieht er Parallelen zu einer Wasserleiche, die im vergangenen Jahr in Hamburg aus der Elbe gezogen wurde. Der Mann war erschossen und in eine Plastikplane eingewickelt gewesen. Wie auch Marco Schulze trug der Mann beim Auffinden Arbeitshandschuhe, die verkehrt herum angezogen waren. Was zuerst nach einem Mafia-Mord ausgesehen habe, so der Autor, habe die Polizei ganz schnell als "spektakulären" Suizid deklariert, der der Nachwelt Rätsel aufgeben sollte - wie auch im Fall Schulze.
Hat die "Soko Schulze" in ihren Ermittlungen überhaupt mal mögliche Zusammenhänge in Erwägung gezogen und geprüft? "Nein", sagt Polizeisprecher Lars Nickelsen. "Der Fall aus Hamburg ist uns nicht bekannt. Aber wir können beim Tod von Marco Schulze auch ganz klar ein Fremdverschulden ausschließen."
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