"Hinterlassen kaum Spuren" - Steigende Zahlen an Kfz-Aufbrüchen und -Diebstählen machen Fahndern Sorgen
(thl). Die Zahl der Autoaufbrüche im Landkreis Harburg nimmt immer weiter zu - und stellt die Ermittler der Polizei vor nahezu unlösbare Aufgaben. Denn: "Die Täter hinterlassen so gut wie keine Spuren", sagt Jan Krüger, Sprecher der Polizeiinspektion Harburg.
Was auffällt: Es kommt oftmals zu sogenannten Mehrfachtaten. Das bedeutet, dass die Täter gleich mehrere Fahrzeuge in einer Straße oder einem begrenzten Umkreis angehen. Erst in der Nacht zu Dienstag kam es in Hollenstedt zu vier Taten. "Dabei gehen die Täter schnell und zielgerichtet vor und machen keinen großen Lärm", so Krüger. Die Tatzeiten liegen übrigens fast ausnahmslos in den Nachtstunden.
Vor allem Fahrzeuge der Marken BMW und VW sind besonders stark betroffen. Was auffällt: Während bei Autos anderer Marken meist nur das festeingebaute Navigationssystem ausgebaut wird, werden BMW und VW teilweise regelrecht ausgeschlachtet. Sitze, Multifunktionslenkräder, Airbags, Scheinwerfer und Steuerungseinheiten werden entnommen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Polizei in einer Serie von Kfz-Aufbrüchen ermittelt. "Dieses Phänomen haben wir leider immer mal wieder", so Krüger. Oftmals stecken ausländische Banden hinter den Taten, die durch die Gegend reisen. Die Vermutung liegt nahe, dass es auch diesmal so ist. Auch wenn die Fahnder bisher noch keinerlei Anhaltspunkte dafür haben. Auch nicht dafür, ob es sich um eine oder mehrere Täterbanden handelt. Fakt ist aber: In den vergangenen Tagen kam es auch zu drei großen Kfz-Aufbruchserien im Landkreis Lüneburg, stets nahe der Grenze zum Landkreis Harburg. Betroffen waren ausnahmslos BMW-Modelle.
Der angerichtete Gesamtschaden beläuft sich mittlerweile auf mehr als 100.000 Euro.
"Wir sind bei der Fahndung auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen", so Krüger. "Deswegen unser Appell: Rufen Sie bei verdächtigen Beobachtungen lieber einmal mehr die Kollegen unter 110 an."
• Eine weitere Straftatenserie, die den Ermittlern seit Wochen Sorgen bereitet, ist der Diebstahl von Pkw. Wie das WOCHENBLATT berichtete, verschwnad am vergangenen Wochenende ein über 100.000 Euro teurer Mercedes AMG in Ramelsloh. Und in der Nacht zu Dienstag wurden in Winsen und Neu Wulmstorf ein BMW X1 und ein Ford S-Max gestohlen. Und das sind nur die drei "jüngsten" Taten. Hier geht der Schaden mittlerweile fast in den siebenstelligen Eurobereich.
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