Drogenprozess in Lüneburg
Lange Haft für Drogendealer aus Winsen
thl. Lüneburg/Winsen. Die 1. Große Strafkammer am Landgericht Lüneburg hat am Freitag den 28-jährigen M. aus Winsen wegen Drogenhandels zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und vier Monaten verurteilt. Einen Großteil davon wird er im Maßregelvollzug verbringen, um dort eine Therapie gegen den Drogenkonsum zu machen. Sein Komplize W. (31) wurde wegen Beihilfe und illegalen Besitzes von Betäubungsmitteln zu drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Er flippte bei der Urteilsverkündung regelrecht aus und wurde aus dem Saal verwiesen.
Rund 740.000 Euro soll M. innerhalb weniger Monate durch den Verkauf von Amphetaminen, Kokain und Marihuana "verdient" haben. Die "Verkaufsgespräche" wurden über sogenannte Kryptotelefone des Anbieters EncroChat geführt (das WOCHENBLATT berichtete).
Vor dem Urteil wurden noch drei Zeugen gehört. Ein Kunde von M. belastete die Angeklagten schwer. Der Stiefvater des Angeklagten W. verweigerte die Aussage. Und eine Polizeibeamtin berichtete über eine Verkehrskontrolle, in die W. geraten war.
Interessant war die Verlesung der Vorstrafenregister. Beide Angeklagten bewiesen in der Vergangenheit eine hohe kriminelle Energie und kassierten Vorstrafen u.a. für Diebstahl, Beleidigung, Hausfriedensbruch, Bedrohung und Erpressung. Viele Taten verübten die beiden trotz laufender Bewährungen oder kurz nach abgesessenen Haftstrafen.
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