Winsen
Mehr Sicherheit für Radfahrer
Die Zahl der Radfahrunfälle ist im Landkreis Harburg weiterhin auf einem hohen Niveau. Darauf wiesen jetzt Dirk Poppinga, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Harburg, und Jens-Peter Rücker, Geschäftsführer der Verkehrswacht Harburg-Land, hin, als sie in am Donnerstag auf den Radwegen entlang der L234 im Stadtgebiet von Winsen mit einer Schablone Piktogramme auf den Radweg aufsprühten. "Damit sollen sie darauf hingewiesen werden, dass sie hier in der falschen Richtung unterwegs und damit 'Geisterradler' sind", so Poppinga.
Radfahrer gehören zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern, da sie bei Zusammenstößen mit anderen Fahrzeugen weder eine Knautschzone wie Kraftfahrzeuge haben, noch wird von allen Radfahrern immer Schutzkleidung, wie z.B. Fahrradhelme, getragen. Und: Nicht alle halten sich an die Verkehrsregeln. Grundsätzlich müssen Radfahrer Radwege auf der in Fahrtrichtung rechten Seite benutzen. Eine weitere Verpflichtung für die Nutzung von Radwegen ergibt sich aus einer vorhandenen Beschilderung.
"Immer wieder kommt es vor, dass Radfahrer den 'falschen' Radweg auf der linken Seite benutzen. Die Folge davon können Verkehrsunfälle sein, bei denen die Radfahrer verletzt oder sogar getötet werden können", erklärt Poppinga. "Fahrer von Kraftfahrzeugen schauen gewöhnlicher Weise bei Abbiegevorgängen zunächst nach links. Genau das sind die kritischen Momente, wenn ein Radfahrer zu diesem Zeitpunkt verbotswidrig von rechts kommt."
Um auf die Gefahren für Radfahrer, die die linke Straßenseite nutzen, hinzuweisen, hat jetzt die Verkehrswacht Harburg-Land zusammen mit der Niedersächsischen Behörde für Straßenbau und Verkehr, der Stadt Winsen und der Polizeiinspektion Harburg die gemeinsame Aktion gestartet.
Allein im vergangenen Jahr gab es auf der Luhdorfer Straße zwischen dem Bahnhofstunnel und der Schützenstraße sieben Unfälle mit Radfahrern, zwei davon entstanden durch sogenannte "Geisterradler". "Auch Fahrradfahrer haben sich an die Verkehrsregeln zu halten", machte Poppinga deutlich. "Wer auf der falschen Straßenseite fährt, ist mit 55 Euro Bußgeld dabei."
Übrigens: Das aufgesprühte Piktogramm ist kein offizielles Verkehrszeichen. "Wir haben bewusst Sprühkreise benutzt, damit es es nach einer Zeit auch wieder verschwindet", so Poppinga. Man wolle die Radfahrer mit dieser Aktion lediglich sensibilisieren.
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