NS-Prozess abgebrochen
thl. Lüneburg. Das Lüneburger Landgericht hat den sogenannten Auschwitz-Prozess am Donnerstag unterbrochen. Grund: Der Angeklagte Oskar Gröning (93) ist aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verhandlung erschienen. Er soll jetzt von seinem Hausarzt und einem vom Gericht beauftragten Gerichtsmediziner untersucht werden. Dabei gilt insbesondere um die Frage, unter welchen Bedingungen die Hauptverhandlung fortgesetzt werden kann.
Bereits am Mittwoch war der Verhandlungstag gegen Gröning, dem Beihilfe zum Mord in 300.000 Fällen vorgeworfen wird, wegen dessen schlechten Gesundheitszustandes vorzeitig abgebrochen worden.
Zuvor hatte der 90-jährige Tibor Bolgar seine Erlebnisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau als Überlebender erzählt. Und die 1947 geborene Ilona Kalman berichtete, was es für die Nachfahren bedeutet, mit dem unvorstellbaren Schrecken und den Fotos der ermordeten Familienmitglieder umzugehen.
Wann der Prozess nun weitergeht, ist derzeit noch offen. Zwar ist für kommenden Dienstag, 12. Mai, ein weiterer Verhandlungstag angesetzt, an dem wieder Zeugen vernommen werden sollen. Ob dieser aber stattfindet, soll kurzfristig entschieden werden. Das bedeutet, dass sich der bis Ende Juli terminierte Prozess in die Länge ziehen könnte.
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