Viele Hilfsangebote für Risikogruppen gegründet
Auf einander achtgeben

Der Verein "Buchholz fährt Rad" bietet für Angehörige der Risikogruppen einen Lieferdienst mit dem Lastenfahrrad an | Foto: Riese & Müller
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  • Der Verein "Buchholz fährt Rad" bietet für Angehörige der Risikogruppen einen Lieferdienst mit dem Lastenfahrrad an
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(as/thl/ts). Die Landkreisbewohner halten zusammen - auch oder gerade in Krisenzeiten. Angesichts der Gefährdung von Senioren, Menschen mit Grunderkrankungen oder medizinischem Personal durch den Coronavirus haben sich im Landkreis Harburg zahlreiche Initiativen gegründet, die Angehörigen dieser Risikogruppen im Alltag helfen wollen.

Zum Beispiel in Eckel. Der Ortsbürgermeister Josef Nikolaus und sein Vorgänger Marco Stöver haben spontan einen Botendienst organisiert, der für ältere oder vorerkrankte Eckeler, die die Öffentlichkeit meiden sollen, den Einkauf übernimmt: Die Waren werden eingekauft und den Betroffenen mit einem Geldsammelbehälter, ohne persönlichen Kontakt, vor die Tür gestellt. Der Lieferant klingelt und wartet dann in Entfernung ab, bis die Waren bezahlt sind. "Es haben sich sofort über 30 Helfer gemeldet", freut sich Nikolaus. Noch halte sich die Zahl derer, die Hilfe benötigen, in Grenzen. "Wenn die Leute durch ihre Familie gut versorgt sind, freut uns das natürlich umso mehr", so der Ortsbürgermeister. Der "Lieferdienst Eckel" hat eine eigene Facebookseite und ist unter Tel. 04105-4067087 oder 01578-9229271 sowie per E-Mail an marcostoever@gmail.com erreichbar.

Auch in Ehestorf-Alvesen haben Ortsbürgermeister Axel Krones und sein Stellvertreter Dr. Johannes Harpenau gemeinsam mit dem Ortsverein und der Ortswehr einen Einkaufsdienst organisiert. Betroffene können sich bei Axel Krones melden unter Tel. 0173-6093270 sowie per E-Mail an axel@kronesfamily.de.

Menschen, die durch die Coronakrise eingeschränkt sind, nicht alleine zu lassen, sondern ihnen Hilfe anzubieten - das ist auch das Ziel der von Janine und Kai Herzberger gegründeten Facebook-Gruppe "Corona Care Winsen". Mehr als 500 User aus Winsen und Umgebung haben sich in den ersten beiden Tagen schon in der Gruppe angemeldet. Einige bitten um Hilfe, viele wollen helfen. "Wir freuen uns, dass unsere Idee so gut funktioniert", sagen Janine und Kai Herzberger. Derzeit arbeiten die beiden daran, eine Art Hotline-Nummer zu bekommen, bei der sich alle melden können, die kein Facebook haben, aber auch Hilfe benötigen oder helfen wollen. Bis dahin unterstützt die Stadt Winsen die Aktion und hat mit Tel. 04171-657333 eine Nummer eingerichtet, an die sich Hilfesuchende wenden können. Sie werden dann an Janine Herzberger weitergeleitet.

In Fleestedt haben sich spontan 150 Menschen bereit erklärt, Nachbarschaftshilfe zu leisten. Sie betreuen Kinder oder übernehmen Einkäufe im Supermarkt für ältere Menschen. Die ersten 100 freiwilligen Helfer hatten sich innerhalb von nur 18 Stunden gefunden, sagt Bianka Stapelfeldt, eine der Sprecherinnen der Gruppe. An der Aktion beteiligen sich auch Fleestedts stellvertretende Bürgermeisterin Nicole Krüger und Maschens Ortsbürgermeisetrin Angelika Tumuschat-Bruhn. Die Gruppe organisert sich über Facebook und macht mit Flyern im Ort auf die Nachbarschaftshilfe aufmerksam.

In Maschen, Horst, Hörsten hat sich am Wochenende spontan eine Gruppe gebildet, die Menschen helfen will, die als Schutz vor einer Corona-Erkrankung das Haus nicht verlassen oder keine Kinderbetreuung organisieren können. Die Gruppe ist über eine Facebook-Seite zu erreichen: Nachbarschaftshilfe Maschen, Horst, Hörsten Coronavirus, https://www.facebook.com/groups/1812502578880914/.

Der SPD-Unterbezirk Landkreis Harburg übernimmt ebenfalls Einkäufe, Wege zur Post oder in die Apotheke. Jeder, der Hilfe benötigt, kann sich per E-Mail an info@jusos-lkharburg.de beziehungsweise telefonisch unter der Nummer 04181-5358 an das Unterbezirksbüro wenden.

Der Verein "Buchholz fährt Rad" hat eine "Nachbarschafts-Challenge" gestartet: Die Heidschnucken-Lastenräder des Vereins sollen dafür genutzt werden, Einkäufe und Besorgungen für (chronisch) Kranke und ältere Menschen zu erledigen. Wer in Buchholz Hilfe benötigt oder helfen möchte, schreibt eine E-Mail an info@lastenrad-buchholz.de oder ruft bei Peter Eckhoff (Tel. 0172-9755081), Vorsitzender von "Buchholz fährt Rad", an.

Frank Kettwig, Gründer der Initiative "Wir sind Buchholz", hat ebenfalls eine Hilfsaktion gestartet. Menschen, die Hilfe suchen oder anbieten wollen, schicken eine E-Mail an info@wirsindbuchholz.de. Frank Kettwig bringt dann beide Gruppen zusammen. Bei Facebook finden sich unter "wirsindbuchholz" mehr Infos und Links. "Es ist wichtig, dass wir in diesen Zeiten zusammenhalten und an unsere Mitmenschen denken", betont Kettwig.
Um die Nachbarschaftshilfe zu vereinfachen, hat er einen Flyer entworfen, der auch auf der nebenstehenden Seite im WOCHENBLATT abgedruckt ist: einfach ausschneiden, Namen und Kontaktdaten eintragen und im Treppenhaus aufhängen.

Der Verein "Buchholz fährt Rad" bietet für Angehörige der Risikogruppen einen Lieferdienst mit dem Lastenfahrrad an | Foto: Riese & Müller
So wie Eckels Ortsbürgermeister Josef Nikolaus und seine Mitstreiter vom "Lieferdienst Eckel"  bieten zahlreiche Landkreisbewohner an, für Risikogruppen den Einkauf zu erledigen
Organisieren Einkaufshilfen: Janine und Kai Herzberger Foto: Herzberger
Frank Kettwig | Foto: Foto Kettwig
Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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