Biotopschutz hat für BUND Vorrang vor Veloroute Buchholz-Lüneburg
ce. Landkreis. "Der Biotopschutz muss in Zeiten des Artensterbens Vorrang haben." Kurz und knapp bringt Holger Mayer vom BUND-Regionalverband Elbe-Heide auf den Punkt, weshalb dieser die Einrichtung einer Fahrradstrecke auf der ehemaligen Bahntrasse von Buchholz nach Lüneburg ablehnt. Für das Vorhaben stark macht sich die Projektgruppe "Buchholzer Bahn - Wandlung zur Veloroute", in der sich Initiator Eckehardt Scheiblerm sowie die ADFC-Kreisverbände Harburg und Lüneburg zusammengeschlossen haben (das WOCHENBLATT berichtete).
"Die alte Buchholzer Bahnstrecke muss Kernelement eines Biotopverbundes im Landkreis Harburg bleiben und so die Lebensräume an Seeve und Luhe miteinander verbinden", fordert BUND-Sprecher Holger Mayer. "Die Instandsetzung und der Neubau von Radwegen für Schüler muss Vorrang vor dieser Strecke besitzen", so Mayer. Im neuen Radverkehrskonzept des Landkreises seien allein hierfür Kosten von rund 18 Millionen Euro ausgewiesen. Die von der Projektgruppe geplante Machbarkeitsstudie für eine Veloroute halte der BUND indes für eine "Steuergeldverschwendung".
Eine Biotopverbindung sehen die Naturschützer als überlebenswichtig für bedrohte Tierarten an. "Das Artensterben durch menschliche Entwicklung und den Klimawandel zeigt sich immer deutlicher in unserer Umwelt", beklagt Holger Mayer.
Sollte das Velorouten-Vorhaben dennoch umgesetzt werden, müssten als Lebensraum für Tiere alternative Flächen bei Landwirten und Forstbetrieben gefunden werden, die Seeve und Luhe miteinander verbinden. Es sei jedoch die Frage, welche Bauern auf Ländereien verzichten und was das den Steuerzahler koste.
- Rückendeckung bekommt die Projektgruppe vom Buchholzer Verein "Naturfreunde Nordheide". "Wir unterstützen alle Wander- und Fahrradfreunde, die fordern, den alten Bahndamm zwischen Buchholz und Lüneburg zu einem naturfreundlich angelegten Fahrradweg umzufunktionieren", erklärt Vereinsvorsitzender Bernd Wenzel. Die Forderung, aus der Strecke eine reine Biotop-Verbindung zwischen Seeve und Luhe zu machen, ist nach Ansicht der Naturfreunde "überzogen". "Der Fahrradweg auf dem einstigen Bahndamm der Bremervörder Bahn zwischen Buchholz-Brumhagen und Kakenstorf ist der Beweis dafür, dass ein Miteinander der Menschen mit der Natur gut funktionieren kann", gibt Wenzel zu bedenken.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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