Bürger gegen Baugebiet in Winsen

Auf diesem Areal will die Stadt das Baugebiet "Am Luhedeich" mit 80 Wohneinheiten umsetzen. Anwohner wehren sich jetzt gegen die Pläne   Foto: thl
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Anwohner haben Unterschriften gegen Umsetzung des Gebietes "Am Luhedeich" gesammelt

thl. Winsen. Der Gegenwind für die Stadt wegen des Baugebietes "Am Luhedeich" wird stärker. Anwohner des ehemaligen Bruno-Franz-Geländes haben sich jetzt zusammengetan und Unterschriften gegen die Umsetzung der Planung gesammelt. Die Listen wurden vor rund drei Wochen im Rathaus abgegeben. Eine Reaktion der Verwaltung darauf ist bisher aber Fehlanzeige.
Wie das WOCHENBLATT berichtete, will die Stadt auf dem Areal zwischen Hoopter Straße und Stöckter Deich ein Neubaugebiet mit 80 Wohneinheiten verwirklichen. Bürger wittern allerdings schon länger einen Skandal, da der Boden der ehemaligen Gärtnerei massiv mit Glyphosat verseucht sein soll. Außerdem wird der Stadt vorgeworfen, einen Kuhhandel mit der Deichschutzzone eingegangen zu sein.
An diesen beiden Punkten knüpft der Widerstand der Anwohner an. Sie halten eine Bebauung nicht für sinnvoll und weisen darauf hin, dass ein Abstand der Bebauung von 50 Metern zum Deich z.B. im benachbarten Brackweg vorgeschrieben ist. "Dieser Abstand ist nicht nur aus Deichschutzgründen wichtig, sondern auch als Ruhezone zum Naturschutzgebiet Luhe-Ilmenau-Niederung", schreiben sie.
Daneben führen die Gegner aber auch die Entwässerungssituation des Gebietes an. "Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels lösen Regenrückhaltebecken das Problem nicht", sagen sie. "Denn bisher ist die Fläche im Winter immer überflutet." Eine Entwässerung dürfe sich aber weder nachteilig auf das Naturschutzgebiet noch auf die angrenzende Bebauung auswirken.
Weitere Kritikpunkte der Gegner: das zusätzliche Verkehrsaufkommen auf der zu Stoßzeiten sowieso schon überlasteten Hoopter Straße sowie der häufig starke Wildwechsel zwischen dem Naturschutzgebiet am Deich und den Wiesen an der Hoopter Straße.
Dass es seitens der Stadt bisher noch keine Reaktion gab, stößt den Anwohnern sauer auf. "Wenn die Verwaltung meint, sie könne das Thema aussitzen, setzt sie auf das falsche Pferd. Zur Not gründen wir eine Bürgerinitiative und holen uns dann rechtlichen Beistand", zeigen sie sich kämpferisch.