Landkreis Harburg
Corona-Impfzentren in Buchholz und Winsen: Das Warten auf den Tag X
Zentren sind startklar - jetzt fehlt noch der Impfstoff
thl. Winsen. Die beiden Corona-Impfzentren in der Schützenhalle in Buchholz und in der Stadthalle in Winsen sind einsatzbereit. Das unterstrich Landrat Rainer Rempe im Rahmen eines Pressegespräches am Montagmittag im Winsener Impfzentrum. "Jetzt heißt es warten, bis der Impfstoff zur Verfügung steht. Das ist die große Unbekannte", so der Landrat.
Rempe ließ noch einmal die knappe Zeit, die der Landkreis zur Einrichtung der Impfzentren hatte, Revue passieren. "Das war eine sportliche Herausforderung, die wir aber zusammen mit unseren Partnern gemeistert haben", so der Landrat. "Jetzt haben wir genügend Zeit, um die Abläufe zu üben." Übrigens: Die Kosten für die Herrichtung der beiden Impfzentren betragen jeweils rund 50.000 Euro. Hinzu kommen etwa 35.000 Euro an Mieten für die nächsten sechs Monate. "Glücklicherweise werden diese Kosten aber vom Land getragen", so Rempe.
Wenn es losgeht, können in Winsen bis zu vier Personen gleichzeitig geimpft werden. Das Impfzentrum ist in verschiedene Bereiche unterteilt: Check-in, Registrierung, ärztliches Gespräch, vier Impfzimmer, Wartebereich für die 15 bis 30 Minuten nach der Impfung und der Check-out.
Verantwortlich in Winsen und Buchholz ist Dr. Jörn Jepsen. Der leitende Notarzt des Landkreises berichtete, dass sich mittlerweile über 50 Ärzte gemeldet hätten, die Impfungen in den Zentren durchführen wollen. "Sie engagieren sich in ihrer Freizeit oder schließen für einen Tag ihre Praxis, um hier zu helfen", freut sich der Mediziner. "Auch Ärzte, die gerade in Rente gegangen sind, haben sich angeboten." Die Menge sei auch nötig, da das Impfzentrum unter der Woche täglich von 8 bis 16 Uhr geöffnet sein soll. Und während die eigentliche Impfung schnell geht, ist das davorgeschaltete Arztgespräch im Durchschnitt mit zehn Minuten angesetzt. Jepsen hofft, dass möglichst viele Bürger an der Impfung teilnehmen. "Im Internet wird viel Unfug über die Impfungen verbreitet, der fern jeder Realität ist", macht der Arzt deutlich und zieht einen Vergleich: "Der Grippeimpfstoff erzielt eine Wirkung von 60 Prozent, der Impfstoff gegen Corona kommt auf 95 Prozent." Wie lange die Wirkung anhalte, wisse man nicht, da es noch keine Langzeitstudien gebe. "Wir gehen derzeit von einer Wirkungsdauer von fünf Jahren aus", so Dr. Jepsen. "Wenn sich in diesen ersten fünf Jahren 60 bis 70 Prozent der Weltbevölkerung impfen lassen, dann kann sich das Virus nicht mehr vermehren und es wird ausgerottet."
Bis es aber so weit ist, wird zunächst auf den Tag X gewartet - dem Tag, an dem der Impfstoff zur Verfügung steht, in ausreichender Menge. Bis dahin heißt es, sich zu gedulden. "Wir appellieren an alle Bürger, nicht ständig bei uns wegen eines Impftermins anzurufen. Diese haben wir auch noch nicht und die werden auch ausschließlich über das Land vergeben", so DRK-Vizepräsident Jan Bauer.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.