Finanzielle Bildung im Fokus
Crashkurs für das Leben

- Am Gymnasium Winsen lernten die Zwölftklässler in Workshops alles über Wohnen, Steuern, Versicherungen und Finanzen
- Foto: Gymnasium Winsen
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Der zwölfte Jahrgang des Gymnasiums Winsen erhielt eine praxisnahe Vorbereitung auf bevorstehende Herausforderungen – fernab von klassischen Schulinhalten wie Gedichtanalysen oder analytischer Geometrie. Ein Projekttag zur finanziellen und ökonomischen Bildung bot den Schülerinnen und Schülern wichtige Einblicke in alltagsrelevante Themen.
Die Veranstaltung wurde von Sabrina Klar, Koordinatorin am Gymnasium Winsen, und Jutta Sepe, Leiterin der Fachschaft Berufsorientierung, in Zusammenarbeit mit der Organisation „Zukunftstag“ organisiert. Ziel war es, das Interesse der Jugendlichen an Finanzthemen zu wecken und ihnen ein Bewusstsein für ihre eigene Handlungsfähigkeit zu vermitteln. Damit sollte auch ein Beitrag zur Chancengleichheit geleistet werden, da solche Themen nicht in allen Elternhäusern ausreichend behandelt werden.
Besonders treffend greift der Projekttag die Diskussion auf, die vor einigen Jahren durch den Tweet der Schülerin Naina ausgelöst wurde. Sie schrieb damals: "Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann 'ne Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen." Dieser Tweet ging viral und brachte die Debatte um die Alltagsrelevanz schulischer Inhalte ins Rollen. Das Gymnasium Winsen hat nun gezeigt, wie solche Kritikpunkte in die Tat umgesetzt werden können.
Alle 136 Schülerinnen und Schüler durchliefen rotierend vier Workshops, die sich den Bereichen Wohnen, Steuern, Versicherung und Finanzen widmeten. Im Workshop „Wohnen“ informierte Olga Fink von Key Properties über die Grundlagen des Mietens und Kaufens. Johanna-Marie Krause, Dozentin an der DHBW Koblenz und ehemalige Schülerin des Gymnasiums Winsen, übernahm das Thema Finanzen. Den Bereich Steuern betreute Ina Peters vom Wirtschaftsrat, während Mika Wolf von der Hanseatischen Krankenkasse über Krankenversicherungen aufklärte.
Alle Referentinnen und Referenten engagierten sich ehrenamtlich. Die Workshops waren bewusst werbefrei gestaltet, um die Neutralität der vermittelten Inhalte sicherzustellen.
Mit diesem praxisnahen Ansatz wurde den Jugendlichen nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern auch die Bedeutung eigenverantwortlicher Entscheidungen in wichtigen Lebensbereichen nähergebracht.


Redakteur:Anika Werner aus Winsen |
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