Einer gegen die Stadt
Rechtsanwalt will mit aller Gewalt Winsener Oktoberfest verhindern
thl. Winsen. Neuer Ärger für die Stadt Winsen um die Genehmigung für das Oktoberfest im Luhe Park: Der Rechtsanwalt (Name der Red. bekannt), der das Fest verhindern will (das WOCHENBLATT berichtete), hat jetzt einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht eingereicht. Grund: Die ursprüngliche Klage würde wohl dieses Jahr nicht mehr verhandelt werden und - wenn überhaupt - erst im kommenden Jahr greifen.
Der Rechtsanwalt, der nach eigenem Bekunden seit fünf Jahren mit seiner Familie vis-à-vis des Luhe Parks wohnt, begründet sein Ansinnen mit Lärmbelästigung. Er will die fünf Tage mit Live-Musik, an denen das Oktoberfest gefeiert wird, nicht hinnehmen. In seinem Eilantrag führt er sämtliche Feste auf, die im Luhe Park, in den Luhegärten und in der Innenstadt gefeiert werden. Durch die Lärmbelästigungen der vergangenen Veranstaltungen sei er schon "arg gebeutelt". Deswegen dürfe das Oktoberfest nicht durchgeführt werden.
Im Rathaus sieht man dem Eilantrag gelassen entgegen. "Wir halten diesen, genau wie die Klage auch, für unbegründet", sagt Stadtsprecher Theodor Peters und macht deutlich, dass die Stadt das Oktoberfest durchführen lassen will. "Wir gehen davon aus, dass unsere erteilte Genehmigung rechtmäßig ist." Zumal die Genehmigung mit einer Vielzahl von Auflagen verbunden gewesen sei. So werde z.B. hinter dem Festzelt in Richtung des Wohnhauses des Anwaltes ein Schallschutz aufgebaut. Außerdem hat die Firma EMF, die das Festzelt betreibt, eine spezielle Anlage gemietet, die den Bass reduzieren soll.
Und: Als Zeichen des Entgegenkommens hat Famila schon das für diesen Sommer geplante Public Viewing und das traditionelle VW-Treffen im Luhe Park abgesagt, um die Lärmbelästigung zu verringern. Famila-Warenhausleiter Thomas Schmeiser: "Wir wollen den Winsenern mit dem Oktoberfest etwas Gutes tun. Und dann so was. Ich habe wirklich keine Lust auf solche Sachen."
Übrigens: Ob der Rechtsanwalt nur das Oktoberfest verbieten lassen will oder ob es nur der Anfang einer Klageflut gegen alle Feste ist, die ihn stören, ist unbekannt. Der Anwalt war trotz mehrfacher Versuche für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
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