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Große Abschluss-Lichterfahrt durch die Kreise Stade und Harburg

Pflegebereich gemeinsam stärken
Erste Pflegekonferenz im Landkreis Harburg

In einer Konferenzpause in Winsen: Vertreter der Kreisverwaltung und der weiteren beteiligten Institutionen | Foto: Landkreis Harburg
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  • In einer Konferenzpause in Winsen: Vertreter der Kreisverwaltung und der weiteren beteiligten Institutionen
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Während die Zahl der Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, immer weiter steigt, macht sich der Fachkräfte- und Nachwuchskräftemangel im Pflegebereich auch im Landkreis Harburg zunehmend bemerkbar.  Wie kann man diese Herausforderungen angehen? Was ist erforderlich, damit pflegebedürftige Menschen möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld leben können? Antworten auf diese und andere Fragen wollen der Landkreis Harburg und die lokalen Akteure wie Vertreter von Pflegediensten oder Kliniken möglichst schnell finden. Zu diesem Zweck fand jetzt die erste Pflegekonferenz im Winsener Kreishaus statt.

Die Pflegekonferenzen sollen künftig den Austausch zwischen allen Aktiven fördern, die an der Sicherstellung der pflegerischen Versorgung im Landkreis beteiligt sind. Die Treffen sind eine Plattform, um über aktuelle Entwicklungen in der Pflege zu informieren und gemeinsam Lösungsansätze zur Weiterentwicklung der regionalen Pflegeinfrastruktur zu erarbeiten.

„Diese erste Pflegekonferenz ist ein Kick-off, der darauf abzielt, eine Bestandsaufnahme der Pflegeangebote in unserem Landkreis vorzunehmen, Netzwerke zu stärken und gemeinsam Lücken in der Versorgung zu identifizieren und gemeinsam daran zu arbeiten“, betonte Kreisrätin Ana Cristina Bröcking. „Gemeinsam wollen wir die Pflege im Landkreis Harburg stärken und verbessern.“ Dabei gehe es nicht darum, alles neu zu erfinden: Ziel sei es vielmehr, auf den bestehenden Strukturen und Netzwerken aufzubauen. Schließlich brächten die beteiligten Akteure wertvolle Erfahrungen, Projekte und Kontakte mit.

Einig waren sich die Teilnehmer: Es besteht Handlungsbedarf – und dabei sind Bund, Länder und Krankenkassen gefordert. Sie müssen zwingend gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, um auf die steigenden Bedarfe und Problemlagen reagieren zu können. „Besonders in Zeiten des demografischen Wandels müssen Bund und Länder noch stärker auf die steigenden Bedarfe reagieren – sei es durch den Ausbau von Fachkräfteprogrammen, die finanzielle Unterstützung der Pflegeversicherung oder Investitionen in die Infrastruktur“, fasste Ana Cristina Bröcking zusammen.

Der Pflegebericht für den Landkreis Harburg als erste Bestandsaufnahme verdeutlicht das noch einmal. Denn der Bedarf an Pflegeleistungen und Fachkräften steigt angesichts der demografischen Entwicklung weiter an. So nimmt die Alterung der Bevölkerung im Landkreis ebenso zu wie die Zahl der pflegebedürftigen Menschen, und erwartet wird, dass die Pflege durch Angehörige, die derzeit die meisten Menschen betreuen, abnimmt. Damit steigen auch die Herausforderungen, der sich eine älter werdende Gesellschaft stellen muss.

Bereits jetzt ist knapp ein Viertel der Menschen im Landkreis älter als 65 Jahre, fast jeder zehnte Einwohner hat sogar schon seinen 80. Geburtstag gefeiert. Diese Gruppe ist von 2015 bis 2021 sogar um mehr als 45 Prozent gestiegen. Gut 12.286 Menschen gelten nach der Pflegebericht-Erhebung von 2021 als pflegebedürftig, und für die Zukunft wird der Bedarf an Pflegeleistungen sowohl durch ambulante Pflegedienste als auch durch stationäre Einrichtungen steigen.

Gleichzeitig stoßen ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen an ihre Finanz- und Kapazitätsgrenzen. Der Fachkräftemangel verschärft diese Situation zusätzlich. Nicht immer können alle Bedarfe gedeckt werden. So gibt es im Landkreis 33 ambulante Pflegedienste, in den 37 stationären Einrichtungen wurden 2021 knapp 2.700 Senioren von 2.100 Fachkräften betreut. Ziel der vielfältigen Pflege- und Unterstützungsleistungen sowie Beratungen - etwa durch den Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises oder Initiativen wie "stadtlandpraxis" und das Ausbildungsnetzwerk Pflege - ist es, die Versorgung zu sichern und den Bürgern die Möglichkeit zu geben, soweit möglich im gewohnten Umfeld bleiben zu können sowie die individuelle und bestgeeignete Pflege zukommen zu lassen.

In einer Konferenzpause in Winsen: Vertreter der Kreisverwaltung und der weiteren beteiligten Institutionen | Foto: Landkreis Harburg
Bei der Pflegekonferenz: Moderatorin Sabine Klein (li.) und Kreisrätin Ana Cristina Bröcking | Foto: Landkreis Harburg
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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