Gelebte Jugendbeteiligung in Winsen - Workshop zum Naturbad im Eckermannpark

Im Juni lud die Stadt in Kooperation mit der Planungsgesellschaft für das Naturbad, der Polyplan-Kreikenbaum Gruppe aus Bremen, und der Johann-Peter-Eckermann-Realschule, Winsener Jugendliche zu einem Workshop ein. Ziel war, Ideen und Impulse für die Ausstattung des zukünftigen Bads von den Jugendlichen zu erhalten und einen Austausch untereinander zu ermöglichen.

„Ein erster dafür anberaumter Termin musste leider abgesagt werden, da es sich zunächst schwieriger als gedacht herausstellte, die Zielgruppe trotz des interessanten Themas dafür zu erreichen und zu aktivieren“, sagt Julia Meinel, Projektleitung des Winsener Jugendrats. Dank der engagierten Unterstützung von Andreas Neises, Schulleiter der Johann-Peter-Eckermann-Realschule, kamen dann aber im zweiten Anlauf insgesamt 40 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 5 bis 12 der weiterführenden Winsener Schulen zusammen, um in der Aula der Realschule ihre Ideen einzubringen. „Beteiligung ist ein ganz wichtiger Bestandteil von Planungsprozessen“, erklärt Angelina Gastvogel, Projektleiterin der Stadt für das Naturbad. „Gerade bei einem Vorhaben wie dem Naturbad ist die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen nicht nur wünschenswert, sondern unabdingbar, bilden sie doch die Hauptnutzergruppe. Die Beteiligung zeigt uns ihre Perspektiven auf und hilft uns, bedarfsgerechter und passgenauer zu planen.“

Neben Angelina Gastvogel und Andreas Neises, führten Stefan Bruns und sein Team vom Planungsbüro sowie der städtische Jugendpfleger Ralf Macke durch die Veranstaltung. Nach einer kurzen Präsentation über den aktuellen Planungsstand des Naturbads konnten die Jugendlichen sich für eine von drei Arbeitsgruppen entscheiden. Die Themen „Freiraumplanung und Ganzjahresnutzung“ und „Action am Wasser“ standen zur Auswahl. Zudem betrachtete eine Arbeitsgruppe zum Thema „Bio und Energie“ auch den nachhaltigen Aspekt eines Naturbads.

Andreas Neises lobt im Nachgang vor allen Dingen das Engagement der Schülerinnen und Schüler und mahnt: „Es ist wichtig, junge Stimmen und Ideen auch vor Ort hörbar werden zu lassen. Ergreift die sich euch bietenden Möglichkeiten, städtebauliche Vorhaben mit zu gestalten und mit zu entwickeln.“ So stand zum Beispiel zunächst ein Sprungturm sehr weit oben auf der Wunschliste. Nachdem die Teilnehmenden jedoch erfahren hatten, dass die Anschaffung und Errichtung gut 400.000 EUR kosten würde, sprachen sie sich doch dagegen aus. Vielmehr wurden verschiedene kleine Anschaffungen sowie die Aussicht auf einen langfristig günstigeren Eintritt mehrheitlich favorisiert.

„Die gesammelten Vorschläge werden nun noch einmal geprüft und fließen – soweit sie umsetzbar sind – in die abschließende Planung mit ein“, fasst Angelina Gastvogel den weiteren Ablauf zusammen. Bis zur geplanten Eröffnung des Naturbads in zwei Jahren sind noch einige Planungsschritte bei dem Großprojekt nötig, auch weitere Beteiligungs- und Informationsveranstaltungen sind angedacht.