Verkehrsschild verursacht Kurzschluss am Erdkabel
Hätte das so passieren dürfen?
Mitte des Monats bin ich am Heidlandsweg Ecke Lohkoppel direkt am Spielplatz an einer kleinen Baugrube vorbeigekommen. Bei einem Gespräch mit den Handwerkern habe ich dann erfahren, dass das Erdkabel der Stromversorgung defekt war.
Das dortige Straßenschild hatte die Isolierung des Erdkabels zerstört und hatte einen Kurzschluss verursacht. Dieses ist wohl im Rahmen der Glasfaserverlegung passiert.
Das Straßenschild wurde entfernt, um einen Graben zur Verlegung des Glasfaserkabels zu öffnen. Nachdem dieses ins Erdreich eingebracht wurde, hat man dieses Straßenschild mit Eisenpfahl wieder eingesetzt. Leider hat man sich wohl nicht an Vorschriften gehalten. Man hat den Mast genau über das Kabel gesetzt.
Was nicht passte, kann ich jetzt nicht mehr einordnen, da ich nicht mehr zum Ausmessen gekommen bin. Da der Graben schon zugeschüttet war. Erdkabel müssen 60 cm bis 80 cm in der Erde liegen.
Die Schilder dürfen nicht bis auf diese Tiefe versenkt werden, wenn dort Kabel liegen.
Deshalb habe ich die Stadtwerke angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten. Obwohl die Stadtwerke da ja nicht direkt beteiligt waren, sondern nur Auftragsgeber sind. Innerhalb von zwei Tagen erhielt ich vom Pressesprecher der Stadtwerke Herrn Laudahn eine ausführliche Rückmeldung. Dafür recht herzlichen Dank.
Herr Laudahn
Im konkreten Fall hat das Schild, die Isolierung verletzt, was zu einem Kurzschluss geführt hat. Die vorgeschaltete Sicherung hat genau das gemacht, wofür sie vorgesehen ist: Sie hat ausgelöst und die beschädigte Leitung vom Stromnetz genommen. Der Netzbetrieb Strom der Stadtwerke hat unmittelbar nach Auslösung der Schutzsicherung die Störungssuche und die Beseitigung aufgenommen. Eine Gefahr durch Berührung des Schildes hat zu keinem Zeitpunkt bestanden.
Trotzdem habe ich auch noch einmal bei befreundeten Fachleuten nachgefragt, wie sie das sehen. Beide sind Elektriker mit Planungsaufgaben und Kontrolle von Baustellen. Im Ganzen haben sie den Ausführungen von Herrn Laudahn zugestimmt. Mit kleinen Einschränkungen
Wenn alles regelgerecht verbaut worden wäre, hätte es nicht zu diesem Vorfall kommen dürfen.
Aber, wenn diese Eisenstange nur eine stromführende Ader getroffen hätte, hätte der Pfosten auch Strom führen können. Wobei, bis das dann wirklich passiert, ist das noch von einigen anderen Komponenten abhängig.
Wie tief ist das Schild in der Erde, wie ist das Erdreich beschaffen, ist die Erde nass oder trocken, ist das Erdreich fest oder lose um den Pfahl? Murphys-Gesetz: "Demzufolge geht alles schief, was schiefgehen kann."
Aber zum Glück ist alles gut abgelaufen und es war wohl so, wie Herr Laudahn es beschrieben hat.
Leserreporter:Rüdiger Störtebecker aus Winsen |
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