Maxi Feiling und Simone Pflug haben erstes Foodsharing in Winsen etabliert
Kampf der Verschwendung von Lebensmitteln
thl. Winsen. Lebensmittel, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, sind nicht automatisch schlecht. Nicht ohne Grund heißt es nämlich: Mindestens haltbar bis" und nicht "absolut tödlich ab".
Das wissen auch Maxi Feiling und Simone Pflug und haben ehrenamtlich jetzt in den Räumen der Reso-Fabrik den ersten „Fair-Teiler“-Kühlschrank für "gerettete" Lebensmittel in Winsen organisiert. "Wir wollen mit dem Foodsharing der Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen", so die beiden Frauen. Mit gutem Grund: Laut einer Studie des Thünen-Instituts aus Braunschweig im Auftrag des Bundes von 2019 werden allein in Deutschland pro Jahr rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Gut die Hälfte davon kommt aus Privathaushalten.
"Viele dieser Lebensmittel sind noch einwandfrei und völlig genießbar", so Maxi Feiling. Denn sie können auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) bedenkenlos verzehrt werden. Frischeprodukte in der Regel zwischen zwei und 21 Tagen, Konserven etc. sogar noch bis zu einem Jahr.
Der "Fair-Teiler"-Kühlschrank in der Reso-Fabrik ist während der Öffnungszeiten der Einrichtung für jedermann frei zugänglich. Freiwillige, wie Maxi Feiling und Simone Pflug, fahren in Kooperationsbetriebe und holen dort die Lebensmittel ab. "Jeder, der will, kann aber auch seine Lebensmittel in den Kühlschrank hineinstellen", erklärt Feiling. Die ganze Aktion ist kostenlos. Sowohl für die "Abholer" als auch für die "Lieferanten".
Als Konkurrenz zur Harburger Tafel, die ebenfalls in der Reso-Fabrik beheimatet ist, sehen die beiden Frauen ihre Aktion nicht, eher als Zusatzangebot. "Natürlich dürfen sich die Nutzer der Tafel auch hier bedienen. Aber unser Angebot ist eben für jeden", sagen sie. "Uns geht es nur darum, dass die Lebensmittelverschwendung zurückgeht."
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