Wie googeln, nur krasser
Kinderbauhütte am Schloss und neue Museumsausstellung wurden feierlich eröffnet

Museumspädagoge Tammo Hinrichs (hinten li.) und Zimmermeister Emil von Elling (Mitte) führten die Kinder in die Welt des Handwerks ein   Fotos: thl
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thl. Winsen. Lange wurde geplant, durch Corona kam es aber immer wieder zu Verschiebungen. Doch jetzt ging es endlich los. Im Rahmen einer Feierstunde mit geladenen Gäste hat Prof. Dr. Rolf Wiese als Vorsitzender des Heimat- und Museumvereins sowohl die neue Dauerausstellung im Museum im Marstall als auch die Kinderbauhütte im Schlosspark eröffnet.
"In unserer digitalen Welt wollen wir jungen Menschen das Handwerk und die Geschichte Winsens näherbringen und diese mit ihren eigenen Händen nachvollziehen lassen", sagte Wiese. Die Bauhütte werde mit alten Baumaterialien und altem Werkzeug erstellt, so wie es vor Jahrhunderten genutzt wurde. Kinder zwischen acht und 13 Jahren können das historische Bauen vom Lehrling bis zum Baumeister mit Lehm, Fachwerk, Flechtwerk, Ziegelsteinen und Dachpfannen erleben und erlernen. Denn in Winsen werde bereits seit mehr als 950 Jahren mit Ziegeln gebaut, so Wiese.
"Hier können die Kinder nicht nur ihre Hände gebrauchen sondern auch ihren Kopf zum nachdenken. Das ist wie googeln, nur krasser", lachte Zimmermeister Emil von Elling, der mit den Kindern die ersten Fachwerkfächer für die Bauhütte errichtete. "Hier zeigen wir, dass es auch ein Leben ohne Handy und Strom gibt."
Bürgermeister André Wiese (CDU) dankte dem Heimat- und Museumverein für dessen Initiative: "Sie sind genauso wie andere Ehrenämtler während der Pandemie durch ein tiefes Tal gegangen, haben aber niemals aufgesteckt."
Museumsleiterin Ilona Johannsen warb für die neue Dauerausstellung im Museum. "Dort sind einzigartige Stickereien aus der Winsener Marsch zu sehen, die bereits 1900 in aller Welt gesammelt wurden", erzählte sie. Hinzu kämen Intarsien, Werke des Malers Hugo-Friedrich Hartmann und Exponate von Johann-Peter Eckermann.
Verein will die Innenstadt beleben
Mit der Kinderbauhütte, die am kommenden Sonntag, 20. Juni, von 11 bis 16 Uhr weitergeht und anderen Aktionen will der Heimat- und Museumverein die Winsener Innenstadt mehr beleben. Parallel zur Bauhütte findet im Museum ein Tag der offenen Tür im Rahmen des Ehrenamtstages statt.
Bereits am Samstag, 19. Juni, das Hermannshoftheater zu Gast und zeigt mit Faust, nach Johann Wolfgang von Goethe, einen Theaterklassiker in ganz neuer Form. Das Hermannshoftheater bringt großes Welttheater en miniature auf die Bühne. Die Darsteller spielen nicht nur ein Puppentheater, sondern kombinieren Puppen, Objekte, Text, Musik und Bild miteinander und ziehen den Zuschauer so in ihren Bann.
Die Aufführung findet von 17 Uhr bis 18.30 Uhr im Marstall statt. Karten gibt es ab sofort direkt im Museum.

Museumspädagoge Tammo Hinrichs (hinten li.) und Zimmermeister Emil von Elling (Mitte) führten die Kinder in die Welt des Handwerks ein   Fotos: thl
Eröffneten die Ausstellung (v. li.): Gestalter Günther Schoß, Ilona Johannsen, Prof. Dr. Rolf Wiese, Giesela Wiese und André Wiese
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Thomas Lipinski aus Winsen

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