Krieg in der Ukraine:
Landkreis Harburg, Kommunen und Hilfsorganisationen ziehen an einem Strang

Aus Solidarität wurde vor dem Kreishaus in Winsen von der
Verwaltungsspitze die ukrainische Flagge gehisst   Foto: Landkreis Harburg
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    Verwaltungsspitze die ukrainische Flagge gehisst Foto: Landkreis Harburg
  • hochgeladen von Thomas Lipinski

(thl). Vor gut einer Woche ist Russland in die Ukraine einmarschiert, seitdem herrscht Krieg und die Situation der Menschen in dem umkämpften Land spitzt sich täglich weiter zu. Nach Angaben des UN-Flüchtlingswerks befinden sich inzwischen über eine Million Menschen, vor allem Frauen und Kinder, auf der Flucht - viele von ihnen werden auch nach Deutschland kommen. Allerorten werden derzeit Hilfsangebote geschaffen, Spenden gesammelt und Unterbringungsmöglichkeiten gesucht - das gilt auch für den Landkreis Harburg. "Es ist beeindruckend zu sehen, mit welch großer Hilfsbereitschaft die Menschen in der Region auf die schreckliche Lage in der Ukraine reagieren“, sagt Landrat Rainer Rempe. Immer wieder rufen Bürger bei der Kreisverwaltung an, die Wohnraum zur Verfügung stellen möchten. Andere wollen spenden oder organisieren gleich selbst Hilfstransporte, um Güter direkt an die ukrainische Grenze zu bringen (siehe Berichte unten).
Um all diese Hilfsangebote zu bündeln und zentrale Anlaufstellen für Unterstützungsangebote zu schaffen, arbeiten der Landkreis, die Kommunen, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Johanniter Unfallhilfe, in enger Abstimmung daran, entsprechende Strukturen zu schaffen. "Wir wollen alles dafür tun, dass die Hilfe für die Menschen aus der Ukraine so reibungslos wie möglich dort ankommt, wo sie benötigt wird“, so Rempe.
Für alle, die den Kriegsflüchtlingen Wohnraum zur Verfügung stellen wollen, hat das DRK die zentrale Telefonnummer 04171 - 7694444 (ab Montag, 9 Uhr) eingerichtet. Hier werden Angebote gesammelt und vermittelt. Um eine Unterbringung auch einer größeren Anzahl von Menschen sicherzustellen, laufen gemeinsam mit den Hilfsorganisationen außerdem die Vorbereitungen, im Notfall schnell zentrale Unterbringungsmöglichkeiten in Betrieb nehmen und die Menschen dort auch versorgen zu können.
Geschaffen werden weiterhin eine zentrale Anlaufstelle für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer durch die Johanniter. Sie ist ab kommenden Montag, 7. März, montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr unter Tel. 04172 - 966113 erreichbar.
Weitere Informationen gibt es zudem unter www.johanniter.de/harburg-ukraine.
In jeder Kommune sowie beim Landkreis wird es außerdem einen zentralen Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Unterstützung ukrainischer Kriegsflüchtlinge und für die Betroffenen selbst geben. Auch hier wird zeitnah über eine Kontaktmöglichkeit informiert. Und auch die hohe psychische Belastung der Menschen haben die Helfer im Blick: Die Johanniter bieten hier eine Unterstützung bei Erstgesprächen an.
Auch das Thema Corona-Impfung spielt weiter eine große Rolle - in der Ukraine sind erst etwa ein Drittel der Menschen geimpft. Der Landkreis bietet allen Herkommenden an, vom hiesigen Impfangebot Gebrauch zu machen. „Wenn Sie selber Vertriebene aus der Ukraine untergebracht haben oder mit ihnen auf anderem Weg in Kontakt stehen, informieren Sie sie gerne über diese Möglichkeit“, appelliert Rempe.
Der Landrat dankt allen, die sich in dieser Situation solidarisch zeigen: „Auch wenn wir mit Entsetzen auf den Krieg in der Ukraine blicken, so macht es doch auch Mut zu sehen, wie eng alle zusammenstehen, um den Menschen, die zu uns kommen, zu helfen.“

Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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