Demo in Winsen
"Nationalität Mensch!"
Rund 350 Bürger demonstrierten in Winsen gegen eine AfD-Veranstaltung
thl. Winsen. Unter dem Motto "Winsen ist bunt" haben am Montagabend rund 350 Bürger gegen eine AfD-Infoveranstaltung in der Stadthalle demonstriert. Vom Bahnhof aus ging der Demozug auf den Vorplatz der Stadthalle und führte dort eine Abschlusskundgebung durch. Organisiert worden war der Protest von einem Bündnis der Jusos, der Grünen Jugend, der Bewegung "Fridays for Future", der Evangelische Jugend und des Internationalen Cafés.
"Wir wollen die Veranstaltung nicht unwidersprochen lassen, denn durch gezielte Grenzüberschreitungen in solchen Vorträgen versucht die AfD immer wieder, das gesellschaftliche Diskursklima nach rechts zu verschieben und rassistische Narrative zu etablieren", sagte Pastor Markus Kalmbach, der zusammen mit Superintendent Christian Berndt der Hauptredner war. Kalmbach wies auf Artikel eins des Grundgesetzes hin. "Darin heißt es, die Würde des Menschen ist unantastbar. Die AfD würdigt unsere ausländischen Mitbürger aber herab und sät Hass, der die Einheit der Gesellschaft kaputt macht." Toleranz und Vielfalt sei die Basis der Gesellschaft, sie trage zum Frieden in der Welt bei. "Es gibt aber keinen Zusammenhalt, wenn es nicht null Toleranz gegen Rassismus gibt", so Kalmbach. "Es gibt nämlich nur eine Nationalität: Mensch!"
Superintendent Christian Berndt sagte: "Die AfD will das christliche Abendland verteidigen, sagt dabei aber nur, wogegen ist."
Rund zwei Stunden dauerte die Kundgebung, die durchweg ruhig verlief. Parallel dazu hörten sich, abgesichert durch ein großes Polizeiaufgebot, rund zwei Dutzend Personen die Reden der AfD-Politiker in der Stadthalle an.
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