Salzhäuser Schützen beschließen Verkauf des Schützenplatzes inklusive Hausabriss
Schützenoberst Dirk Hornbostel: "Wir müssen unsere Zukunftsfähigkeit absichern!"
ce. Salzhausen. Das rund 120 Jahre alte, marode Salzhäuser Schützenhaus ist wahrscheinlich in Kürze Geschichte. Auf der jüngsten Jahreshauptversammlung der Schützenkompanie Salzhausen stimmten 80 der 97 stimmberechtigten Mitglieder dem Antrag des Vorstandes zu, dass ein rund 6.000 Quadratmeter großes Teilgrundstück des Schützenplatzes zwecks Bebauung an einen Investor verkauft werden soll. 17 Mitglieder sprachen sich dagegen aus. "Verbunden mit dem Verkauf ist mit überwiegender Wahrscheinlichkeit der Abriss des Schützenhauses", so der Vorstand.
Die Art der Bebauung und damit die Höhe des Kaufpreises für das Grundstück würden maßgeblich davon abhängen, welche Gestaltungsmöglichkeiten der Flächennutzungs- und der Bebauungsplan der Gemeinde Salzhausen für das Areal zuließen. "Vor Abschluss eines Kaufvertrages ist die erneute Zustimmung der Hauptversammlung zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einzuholen", betonte der Schützenvorstand in seinem Antrag. Nicht verkauft werden solle eine etwa 360 Quadratmeter große Teilfläche des Platzes. "Dieses Areal wollen wir an den MTV Salzhausen zur Erweiterung seines Sport-Huus abgeben", erklärte Schützenoberst Dirk Hornbostel auf der Versammlung.
Angesichts des historischen, mit einer langen Tradition verbundenen Geländes war das Thema im Vorfeld sehr emotional diskutiert worden und der Verkauf nicht unumstritten (das WOCHENBLATT berichtete). "Die klare Mehrheit für unseren Antrag ist auch ein deutliches Votum in Richtung der politischen Gemeinde Salzhausen", betonte Dirk Hornbostel. Kürzlich habe die Gemeinde der Kompanie mitgeteilt, dass der Rat bereit sei, kurzfristig ein Bauleitplanungsverfahren für den Schützenplatz einzuleiten. Voraussetzung: Zustimmung des Vereins zum Verkauf des Geländes und zum Hausabriss. "Eigentümer des Platzes ist die Schützenkompanie, der älteste Verein des Ortes. Und der Rat sollte auch die Interessen des Eigentümers berücksichtigen", stellte Dirk Hornbostel klar.
Zu erhalten sei das Schützenhaus gleichwohl "nur mit sehr großem finanziellen Aufwand" und eine Grundsanierung für den Verein "wirtschaftlich nicht tragbar". Eine langfristige Verpachtung an einen Betreiber komme daher nicht in Frage. Insbesondere weil für das Schützenhaus seit Ende 2017 kein Pächter gefunden werden konnte und diese Einnahmen fehlten, musste die Kompanie in 2018 einen Jahresverlust von rund 8.000 Euro verbuchen.
"Unsere Zukunft liegt eindeutig in unserer Schießsportanlage", hob Hornbostel hervor. Hier seien dringend Investitionen erforderlich, um den Anforderungen von der Jugendabteilung bis zu den aktiven Schützen gerecht zu werden. "Es geht hier nicht darum, dass wir unbedingt einen Verkauf wollen. Es geht darum, dass wir für unsere Schützenkompanie keinen besseren Weg sehen, um unsere Zukunftsfähigkeit abzusichern."
Voraussichtlich in der kommenden Woche werden die Schützen und der Gemeinderat gemeinsam das Thema "Schützenplatz" erörtern. Die Kompanie bringt dann auch das Angebot der Winsener Firma Schröder Immobilien mit, die auf dem Gelände gerne bis zu 60 Service-Wohnungen für Senioren errichten würde. Die Gemeinde wird ihrerseits mögliche Nutzungskonzepte für das Terrain vorstellen, die im Auftrag der Kommune von Architektur-Studenten der Buxtehuder Hochschule 21 erarbeitet wurden.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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