Winsen
Trauriges Weihnachtsfest durch defekten Aufzug
Birte Oldenburg aus Hamburg und Jürgen Michaelsen aus Winsen steht bei trauriges Weihnachtsfest bevor. Grund ist ein seit Wochen defekter Aufzug am Bahnhof in Winsen, bei dem die Bahn es nicht auf die Reihe bekommt, diesen zu reparieren. Ausweichlich eines Aushangs der Bahn, soll dieser erst am 1. Januar 2024 wieder funktionstüchtig sein.
Aber der Reihe nach. Birte Oldenburg ist nach einem Schlaganfall auf ein sogenanntes Sesselrad angewiesen. Über Weihnachten und Silvester wollte ihren Bekannten Jürgen Michaelsen in der Luhestadt besuchen. Auch er ist gehandicapt. Das Problem: Den Ausstiegsbahnsteig in Winsen kann man nur über eine lange Treppe oder einen Aufzug verlassen. Und letzterer ist defekt - das bereits seit November. "Erst hieß es in der Mobilitäts-App, dass der Fahrstuhl am 9. Dezember wieder repariert sein sollte. Doch plötzlich wurde dieser Zeitraum auf das neue Jahr verlängert", erzählt Oldenburg.
In ihrer Verzweiflung wandte sich Birte Oldenburg an Störungsmanagement der Bahn, bekam von dort aber bis heute keine Antwort. Das WOCHENBLATT fragte einen Bahnmitarbeiter vor Ort. Es würden Teile fehlen, hieß es. Das diese aber ausgerechnet über Weihnachten geliefert und dann bis zum Jahreswechsel ausgewechselt werden, klingt nicht gerade glaubwürdig.
"Ob die Bahn mir ein behindertengerechtes Taxi von Hamburg nach Winsen zahlt?", fragt sich Borte Oldenburg eher schon ironisch. Bleibt ihr als letzter Ausweg wohl nur noch die Möglichkeit bis nach Lüneburg durchzufahren und von dort zurück nach Winsen zu kommen. Dann benötigt sie den Fahrstuhl nämlich nicht. In der Hoffnung, dass der Zug dann auch fährt.
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