Verein "Pro Uganda" von Karsten Schulz unterstützt weiterhin Gehandicapte in Afrika
Verein schmiedet Baupläne für Berufsschüler und Patienten
ce. Toppenstedt/Uganda. Zaghaft, aber fröhlich wagt die sechsjährige Namu aus dem afrikanischen Uganda erste Schritte in ein neues Leben. Dabei hält sie die Hand von Karsten Schulz (53), einem aus Toppenstedt stammenden Orthopädie-Mechaniker und Fachlehrer für Orthopädietechnik. Mit einem Team seines gemeinnützigen Vereins "Pro Uganda" reiste er jetzt wieder nach Afrika, wo er unter anderem für Namu, der krankheitsbedingt beide Füße amputiert worden waren, neue Beinprothesen baute.
"Sponsoren haben das möglich gemacht, denn eine Prothese kostet rund 298 Euro", freut sich Karsten Schulz. "Namu kann nun wieder am Schulleben teilnehmen und nutzt die Prothesen eifrig."
Der Verein "Pro Uganda" wurde vor fünf Jahren ins Leben gerufen und hat seine Zentrale im hessischen Usingen, wo Karsten Schulz heute lebt. Die Initiative baut Prothesen und andere Hilfsmittel für Gehandicapte in Afrika und ließ dort auch schon mit Hilfe großzügiger Spender und Sponsoren eine Orthopädiewerkstatt zur optimalen Versorgung der Betroffenen errichten (das WOCHENBLATT berichtete).
An der jüngsten Reise nach Uganda nahmen neben Karsten Schulz unter anderem weitere Orthopädietechniker, eine Physiotherapeutin und eine Ergotherapeutin teil. Gemeinsam unterstützten sie das Mitarbeiterteam vor Ort, in dem auch sieben Ugander tätig sind. Mehr als 40 Patienten konnten während des Besuches von Schulz & Co. orthopädietechnisch versorgt werden. "Die Arbeit reichte von Reparaturen von Prothesen und Orthesen über die Herstellung neuer Konstruktionen bis zur physiotherapeutischen Betreuung der Patienten, damit sie den richtigen Umgang mit den neuen Hilfen erlernen konnten", berichtet Karsten Schulz.
Ein "berührender und bewegender Moment" war es für ihn, als der zehnjährige Robert, der ohne Unterschenkel geboren wurde und sich bis dahin nur kriechend fortbewegen konnte, zwei Ersatz-Unterschenkel erhielt. "Wir konnten miterleben, wie er zum ersten Mal in seinem Leben Fußball spielte", so Schulz. Ein weiteres Highlight sei der Besuch des Deutschen Botschafters in Uganda, Dr. Albrecht Conze, gewesen, der die erste Orthopädie-Fortbildung von "Pro Uganda" offiziell eröffnete.
Für dieses Jahr hat sich "Pro Uganda" noch vorgenommen, den Bau eines Berufsschul- und Fortbildungszentrums sowie von Unterkünften für Mitarbeiter und Patienten anzustoßen. "Zudem würden wir uns über weitere Spenden zur Anschaffung von Material für weitere Prothesen und Orthesen freuen, damit wir die immer noch lange Warteliste weiter abarbeiten können",
• Wer Karsten Schulz bei seinem Engagement unterstützen möchte, findet Infos unter www.prouganda.de.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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