Vor Ort im Gespräch mit Bürgern
Winsens Bürgermeister André Wiese auf Sommertour
Im Winsener Rathaus wird die sitzungsfreie Ferienzeit immer auch für eine Sommertour genutzt. Bürgermeister André Wiese besucht Wirtschaftsunternehmen, soziale Einrichtungen, Wohngebiete, städtische Bauprojekte und Institutionen. Ziel ist es, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und Einblicke vor Ort zu bekommen. Auch in diesem Jahr wartete ein abwechslungsreiches Programm auf Wiese.
Den Auftakt der Tour bildete ein Besuch auf dem Bauhof der Stadt, wo Bauhofleiter Ronny Bäumer Themen wie Nachwuchsgewinnung, Spielplätze oder auch Umgestaltung der Innenstadt ansprach. Von einem der über 50 Spielplätze in Winsen machte sich der Bürgermeister im Uhlenbusch ein eigenes Bild. Der Spielplatz wird gerade für rund 15.000 Euro überarbeitet. Allein die Prüfung und Unterhaltung der Spielplätze kostet die Stadt pro Jahr bis zu 70.000 Euro und beschäftigt den Bauhof ganzjährig.
Im Gesundheitszentrum war auch Fachkräftemangel ein Thema
Der Fachkräftemangel war auch ein Thema bei André Wieses Gespräch mit Apotheker Helmut Gericke vom Gesundheitszentrum. Dieses bietet in zentraler Lage in Winsens Innenstadt Platz für ein Netzwerk aus neun Arztpraxen, dem Ärztenetz Elan, der Marktapotheke und vielen anderen Gesundheitsanbietern. Es ist damit für die Bürger ein wichtiger Servicepunkt und steht, wie viele andere Wirtschaftsbetriebe auch, momentan einigen Herausforderungen gegenüber.
Winsens Bürger kamen bei der Sommertour auch zu Wort. André Wiese besuchte im Wohngebiet Norderbülte das Ehepaar Reimelt und tauschte sich mit ihm über die Wohnsituation in der Luhestadt aus. Das Gebiet Norderbülte umfasst den Bereich westlich der Osttangente zwischen Tönnhäuser Weg und der Bürgerweide. Die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft errichtete dort 2021 sowohl in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße als auch in der Ludwig-Beck-Straße 42 Wohnungen sowie 16 Reihenhäuser im Niedrigpreissegment.
Weitere Gespräche mit Anwohnern fanden im Hagebuttenweg in Roydorf statt. Dort begannen im vergangenen Jahr die Bauarbeiten für drei zweigeschossige Gebäude mit insgesamt 34 Wohneinheiten für Geflüchtete. Inzwischen sind die Gebäude gerichtet, eingedeckt sowie mit Fenstern und Außentüren versehen. Seit Februar laufen die Trockenbau-, Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und elektrotechnischen Arbeiten. Kürzlich wurden die Aufträge für die Metallbau- und Malerarbeiten, die Verlegung der Bodenbeläge und den Einbau der Innentüren vergeben. Spätestens im vierten Quartal dieses Jahres sollen die ersten Flüchtlinge einziehen. Interessierte konnten sich bereits mittels eines Fragebogens auf die Wohnungen bewerben. Bei André Wieses Gesprächen mit den Anwohnern ging es insbesondere um die Belegung der Wohnungen und die Betreuung vor Ort. Übergeordnetes Ziel der Stadtverwaltung ist es, eine gute Nachbarschaft mit dem weiteren Wohnumfeld zu gewährleisten.
"Ich freue mich, auch in diesem Jahr bei der Sommertour so unterschiedliche Einblicke in verschiedene Bereiche in Winsen erhalten zu haben. Winsen ist unglaublich vielfältig – ob nun bei den Menschen, Wirtschaftsbetrieben, sozialen Einrichtungen oder bei der Landwirtschaft", so Wiese. "Ich habe erneut viel für meine Arbeit und die Arbeit der Stadtverwaltung aus den Gesprächen mitgenommen.“
Spannende Einblicke in landwirtschaftlichen Betrieb
In Tönnhausen verschaffte André Wiese sich Einblicke in einen landwirtschaftlichen Betrieb, als er sich mit Helmut Ramdohr und dessen Tochter Janine auf dem Auenhof traf. Hohen Kosten, schlechten Erzeugerpreisen und viel Bürokratie begegnet der Hof mit einem eigenen kleinen Laden mit angegliedertem Online-Shop und regelmäßigem Newsletter. Wiese zeigte sich beeindruckt: „Wie hier nachhaltige Nahrungsmittel auf kurzen Wegen von der Erzeugung zum Verzehr gelangen, ist wirklich wertvoll. Regionale Landwirtschaft bringt Nähe und Transparenz und bereichert das Angebot für uns alle in Winsen.“
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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