Protest in Winsen gegen umstrittene Windkraftpläne
300 Demonstranten fordern Natur- und Artenschutz

Rund 300 Menschen nahmen an der Demonstration gegen Windkraft in Winsen teil | Foto: Anika Werner
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Rund 300 Bürgerinnen und Bürger haben am Samstag in der Winsener Innenstadt gegen die geplanten Windkraftanlagen in der Samtgemeinde Salzhausen und Umgebung demonstriert. Die Veranstalter – ein Zusammenschluss von zwölf Bürgerinitiativen – hatten ursprünglich mit 80 bis 100 Teilnehmern gerechnet, doch die Resonanz übertraf alle Erwartungen. Unter dem Motto „Naturschutz statt Windkraft“ prangerten die Demonstranten an, dass für den Ausbau der Windenergie Landschaftsschutzgebiete geopfert, Wälder gerodet und Bürger durch geringe Abstandsregelungen belastet werden sollen. Die Demonstration begann um 12 Uhr mit einem Marsch durch die Innenstadt, nachdem sich die Teilnehmer ab 11.30 Uhr vor dem Kreishaus am Schlossplatz versammelt hatten.

„Klimaschutz darf nicht zulasten der Natur geschehen“, betonten die Organisatoren in ihrer Ansprache. Nach ihren Angaben sind in der Samtgemeinde Salzhausen neun Prozent der Gesamtfläche für den Bau von Windkraftanlagen vorgesehen, was Platz für bis zu 100 Anlagen mit einer Höhe von bis zu 280 Metern schaffen würde. „Die Energiewende muss im Einklang mit Mensch und Natur gestaltet werden“, hieß es weiter.

Besonders kritisiert wurde die Öffnung von Landschaftsschutzgebieten und die Abholzung von Wäldern, die als CO₂-Speicher eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen. Auch ungleiche Abstandsregelungen sorgten für Empörung: Während in vielen Regionen ein Mindestabstand von 900 Metern gilt, sind in manchen Bereichen lediglich 425 Meter vorgesehen.

Die Demonstranten machten deutlich, dass sie die Akzeptanzgrenze für Windkraftanlagen erreicht sehen, wenn Wohnqualität, Natur und Erholungsgebiete gleichermaßen auf der Strecke bleiben.

Stimmen von der Demonstration
Hilke Beer, Organisatorin
„Wir sind begeistert von der hohen Teilnehmerzahl! Mit 300 Demonstranten haben wir ein starkes Zeichen gesetzt. Das zeigt, wie groß der Unmut in der Bevölkerung ist.“

Angelika Jarcho, Toppenstedt
„Ich habe Angst, dass unser Dorf von riesigen Windkraftanlagen umzingelt wird. Außerdem soll ein Naherholungswald gerodet werden – das ist für mich ein absolutes No-Go.“

Jutta Gärtner, Gut Schnede bei Vierhöfen
„Unsere Siedlung mit 28 Wohneinheiten wird durch eine Sonderregelung benachteiligt: Windkraftanlagen dürfen bis auf 425 Meter heranrücken. Das empfinde ich als extreme Ungleichbehandlung, die nicht zu rechtfertigen ist.“

Die Veranstalter kündigten an, den Protest weiterzuführen und sich für alternative Lösungen einzusetzen, die die Interessen von Mensch und Natur gleichermaßen berücksichtigen.

Rund 300 Menschen nahmen an der Demonstration gegen Windkraft in Winsen teil | Foto: Anika Werner
Hilke Beer, Organisatorin: „Wir sind begeistert von der hohen Teilnehmerzahl! Mit 300 Demonstranten haben wir ein starkes Zeichen gesetzt. Das zeigt, wie groß der Unmut in der Bevölkerung ist.“ | Foto: Anika Werner
Angelika Jarcho, Toppenstedt: „Ich habe Angst, dass unser Dorf von riesigen Windkraftanlagen umzingelt wird. Außerdem soll ein Naherholungswald gerodet werden – das ist für mich ein absolutes No-Go.“ | Foto: Anika Werner
Jutta Gärtner, Gut Schnede bei Vierhöfen: „Unsere Siedlung mit 28 Wohneinheiten wird durch eine Sonderregelung benachteiligt: Windkraftanlagen dürfen bis auf 425 Meter heranrücken. Das empfinde ich als extreme Ungleichbehandlung, die nicht zu rechtfertigen ist.“ | Foto: Anika Werner
Redakteur:

Anika Werner aus Winsen

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