Austritt statt Ausschluss

Tobias Müller | Foto: archiv

thl. Winsen. Ex-Bürgermeister-Kandidat Tobias Müller und die von ihm gegründete Wählergemeinschaft Winsener Liste gehen künftig getrennte Wege. Bei der Mitgliederversammlung am Dienstagabend, in dem es vor allem um den beantragten Ausschluss von Müller ging (das WOCHENBLATT berichtete), kam es zu einer letzten Aussprache. "Jeder hat noch einmal in ruhiger und sachlicher Art seine Sichtweise geschildert. Es wurde keine dreckige Wäsche gewaschen", sagen sowohl Müller als auch sein "Kontrahent und erklärtes Feinbild" Wilfried Rieck, Vize-Fraktionschef der Wählergemeinschaft.
Um sich die Abstimmung und den Ausschluss zu ersparen, hat Müller schließlich die Reißleine gezogen und von selbst seinen Austritt erklärt.
"Ich habe einen Tobias erlebt, wie ich ihn kennen und schätzen gelernt habe", sagt Rieck. "Es ist schade, wie es gelaufen ist. Ich bedauere das Ende einer Freundschaft und einer Zusammenarbeit."
Wie es mit ihm politisch jetzt weitergeht, sei offen, sagt Müller. Sein Ratsmandat werde er auf jedem Fall weiter ausüben. Ein Zusammenschluss mit der SPD, wie von den Sozialdemokarten ins Spiel gebracht, sei (derzeit) kein Thema. "Das Interesse ehrt mich aber", sagt Müller.
Klar hingegen scheint aber, dass es die von der FDP angestrebte Zusammenarbeit mit der Winsener Liste nicht geben wird. "Wir haben immer gesagt, wir bilden keine Gruppe und wollen eigenständig bleiben. Und diese Meinung hat sich bis heute nicht geändert."