Bei Kandidatur um Landratsamt in Pinneberg unterlegen
Erster Kreisrat Kai Uffelmann bleibt dem Landkreis Harburg erhalten
os. Winsen. Kai Uffelmann (47) bleibt dem Landkreis Harburg erhalten: Der Erste Kreisrat unterlag am Mittwochabend bei der Landratswahl im Kreis Pinneberg im dritten und entscheidenden Wahlgang gegen seine ärgste Konkurrentin Elfi Heesch. Auf die Kandidatin aus Potsdam entfielen 31 Stimmen, der Christdemokrat Uffelmann erhielt 29 Stimmen. Es gab eine Enthaltung. Im ersten Wahlgang dabei war zudem Annerose Tiedt, Fachbereichsleiterin Ordnung beim Landkreis Harburg. Sie erhielt eine Stimme. Heesch folgt zum 1. Januar 2021 auf den Amtsinhaber Oliver Stolz, der dann seinen neuen Posten als Präsident des Sparkassen- und Giroverbands Schleswig-Holstein antritt.
Uffelmann machte aus seiner Enttäuschung über die knappe Niederlage keinen Hehl. "Ich habe nicht allzu viel geschlafen. Es wird mehrere Tage dauern, bis ich das verdaut habe", sagte er dem WOCHENBLATT. Im Vorfeld habe er viele positive Gespräche mit der Politik im Landkreis Pinneberg gehabt, weshalb er optimistisch in die Wahl gegangen sei, berichtet Uffelmann.
Als Wahlbeamter bekomme man nicht so häufig die Möglichkeit, Landrat zu werden, begründet Uffelmann die Entscheidung für seine Kandidatur. Er habe schließlich im Landkreis Harburg auch nur die Zusage für eine achtjährige Amtszeit - fünf davon hat er bereits absolviert.
Kai Uffelmann befürchtet nicht, dass seine Kandidatur seine künftige Arbeit in Winsen beeinträchtigt. "Ich arbeite weiter gerne für den Landkreis Harburg, an Arbeit mangelt es mir wahrhaftig nicht", sagt er mit Blick auf die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise, die er als Leiter des Bereichs Finanzmanagement regeln muss. Natürlich werde der ein oder andere Politiker oder Landkreismitarbeiter seine Kandidatur im Hinterkopf behalten, aber: "Man messe mich bitte weiter an meinen Leistungen", erklärt Uffelmann.
Es stehe jedem frei, seine berufliche Karriere zu planen und nach der Chance zu greifen, wenn sich eine andere Perspektive biete, erklärt Landrat Rainer Rempe auf die Frage, wie er zur Kandidatur des zweiten Mannes im Landkreis Harburg steht. Dass Uffelmann ihn zuvor nicht in seine Pläne einweihte, sieht Rempe dagegen kritisch: "Ich hätte schon gern vorher davon gewusst." Das "offene und kollegiale Verhältnis" werde aber nicht leiden, betont Rempe: "Ich bin professionell genug, solche Dinge richtig einzuordnen."
Genauso gut könne er im Übrigen die Kandidatur von Annerose Tiedt verstehen. Die Fachdienstleiterin Ordnung, die erst im vergangenen Jahr die Nachfolge des langjährigen Leiters Friedrich Goldschmidt angetreten hatte, habe schon einmal für den Landkreis Pinneberg gearbeitet und sei aus der dortigen Politik aktiv angesprochen worden. "Natürlich war ich nicht glücklich darüber, dass wir Frau Tiedt unter Umständen nach so kurzer Zeit schon wieder verloren hätten", erklärt Rempe.
AUF EIN WORT
Nicht zur Tagesordnung übergehen
Auch wenn Landrat Rainer Rempe die Kandidatur seines Ersten Kreisrats Kai Uffelmann betont gelassen aufnimmt, wird er nicht einfach zur Tagesordnung übergehen können. Vor allem die Tatsache, dass Uffelmann seine Kandidatur, anders als Annerose Tiedt, nicht vorher kommunizierte, sollte ihm zu denken geben. Vielleicht ist das Verhältnis doch nicht so unkompliziert wie gedacht.
Ich nehme beiden ihre Ankündigung ab, sich gerade in Corona-Zeiten voll den anstehenden Aufgaben im Landkreis Harburg zu widmen. Ich habe aber Zweifel, dass sie dass Nicht zu Tagesordnung übergehen Auch wenn Landrat Rainer Rempe die Kandidatur seines Ersten Kreisrats Kai Uffelmann betont gelassen aufnimmt, wird er nicht einfach zur Tagesordnung übergehen können. Vor allem die Tatsache, dass Uffelmann seine Kandidatur, anders als Annerose Tiedt, nicht vorher kommunizierte, sollte ihm zu denken geben. Vielleicht ist das Verhältnis doch nicht so unkompliziert wie gedacht.
Ich nehme beiden ihre Ankündigung ab, sich gerade in Corona-Zeiten voll den anstehenden Aufgaben im Landkreis Harburg zu widmen. Ich habe aber Zweifel, dass das ohne ein deutliches klärendes Gespräch der beiden Christdemokraten möglich ist. Oliver Sander
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