Winsen

Flüchtlingsbauten werden deutlich teurer

Der Neubau von Wohnraum für Geflüchtete ist vom Rat der Stadt im Dezember vergangenen Jahres auf den Weg gebracht worden. An den Standorten Hagebuttenweg in Roydorf und Im Saal 22 entstehen 58 Wohnungen, wovon zwei Einheiten als Büroflächen für Sozialarbeit, Hausmeisterdienste und als Gemeinschaftsflächen vorgesehen sind.

Jetzt kommt heraus, dass die beiden Bauten deutlich teurer werden, als ursprünglich geplant. Für dieses Jahr hatte die Stadt fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Zu den zwei Millionen Euro, die als Verpflichtungsermächtigung für 2024 im städtischen Haushalt stehen, soll die Politik noch einmal rund 2,3 Millionen Euro dazu packen. Das geht aus einer Vorlage für den Wirtschaftsausschuss hervor, der am Donnerstag, 30. November, ab 17.435 Uhr im Marstall tagt.

Die Bauarbeiten schreiten an beiden Standorten termingerecht voran. Nachdem die Erd- und Gründungsarbeiten weitestgehend abgeschlossen sind, werden bis Anfang 2024 die Holzrahmenfertigteile aufgestellt. Die Baumaßnahmen sollen im Sommer 2024 abgeschlossen sein. Bauleistungen sind zurzeit für den gesamten Rohbau einschließlich der Fenster- und Türelemente sowie für die Gebäudetechnik beauftragt. 30 Prozent des Gesamtbauvolumens sind jedoch noch zu vergeben. "Aufgrund des aktuellen Auftrags- und Ausschreibungsstandes können die voraussichtlichen Baukosten bereits mit hinreichender Genauigkeit ermittelt werden", heißt es in der Vorlage. Und die liegen aktuell unter Berücksichtigung der Förderung durch die KFW (280.000 Euro) bei 9,06 Millionen Euro. Hintergrund:  Durch den Rückzug der Angebote aufgrund einer nicht auskömmlichen Kalkulation der Firma Scheider und Steffens, wurde nach Rücksprache mit dem Fachplaner entschieden, dass eine neue Ausschreibung keine Kosten einsparen würde. Es wird der Zweitplatzierte Firma Schellhorn den Zuschlag erhalten.

Die Planung der Wohngebäude als Holzrahmenkonstruktion wird mit einem sehr hohen energetischen Standard umgesetzt. Wegen der besonderen Nutzung der Wohnanlagen als Unterkunft für Geflüchtete sind zahlreiche Auflagen hinsichtlich des Brandschutzes umzusetzen. Im Einzelnen betrifft dies Hausalarm- und Blitzschutzanlagen, zusätzliche Treppen sowie zusätzliche Rauch- und Brandabschlüsse. Aufgrund der Lage der Wohngebäude in Roydorf in der Nähe zur Autobahn und Im Saal am Bahngleis der OHE, war es darüber hinaus erforderlich, schalldämmende Maßnahmen bei der Konstruktion der Außenwände und der Fenster vorzunehmen. Für den Standort in Roydorf sind schließlich umfangreiche naturschutzrechtliche Ausgleichmaßnahmen herzustellen.

Die Wohnanlagen im Hagebuttenweg und Im Saal 22 haben eine Gesamtwohnfläche von 2.542 Quadratmetern. Der Quadratmeterpreis für die Erstellung einschließlich der Baunebenkosten, der Außenanlagen sowie der Einbauküchen liegt, je nach Standort, bei 3.460 bzw. 3.720 Euro. "Diese Werte liegen, insbesondere unter Berücksichtigung der hohen baurechtlichen Anforderungen und der aktuellen Baupreissituation, in einem günstigen Bereich", so die Verwaltung.