Winsen
Innenstadt-Umgestaltung wird deutlich teurer
thl. Winsen. Das WOCHENBLATT hat es prophezeit: Der Umbau der Winsener Innenstadt wird deutlich teurer als geplant und dauert viel länger, als bisher angenommen.
Das geht aus einer Vorlage für den Planungsausschuss hervor, der sich am morgigen Donnerstag, 5. Mai, um 18 Uhr im Marstall trifft. Unter Tagesordnungspunkt sieben heißt es: "Winsen 2030 Sanierungsgebiet Innenstadt - Verlängerung der Laufzeit und Beschluss über die Fortschreibung der Kosten- und Finanzierungsübersicht mit Erhöhung des Gesamtkostenrahmens".
Pikant: Bürgermeister André Wiese (CDU) tritt dabei aufs Gas und drängt zu einer Entscheidung, "da die notwendige Verlängerung der Laufzeit und die Erhöhung des Gesamtkostenrahmens beim Amt für regionale Landesentwicklung mit der Programmanmeldung für das Jahr 2023 beantragt werden soll und diese schon zum 1. Juni, vorgelegt werden muss", soll - wenn die Politik dann mitspielt - die ganze Sache in einer außerplanmäßigen Ratssitzung am Donnerstag, 19. Mai, in Form eines Umlaufbeschlusses in trockene Tücher gepackt werden.
Als im November vergangenen Jahres der obligatorische erste Spatenstich für den Umbau der Haupteinkaufsstraße getätigt wurde, ging die Stadt noch von Baukosten in Höhe von 10,4 Millionen Euro und einer Bauzeit bis zur Deichstraße bis Mitte 2025. Und selbst als die Baustelle Anfang des Jahres über mehrere Wochen ruhte, weil die neuen Steine nicht geliefert wurden, versicherte man im Rathaus noch, dass die geplante Bauzeit eingehalten werde.
Doch das ist Schnee von gestern. "Nach aktueller Einschätzung können die Pflasterarbeiten in der Deichstraße erst Ende 2025 abgeschlossen werden", heißt es in der Vorlage. Und weiter: "Die finanziellen Entwicklungen der Maßnahme führen nach aktuellem Planungsstand im Ergebnis zu Gesamtkosten in Höhe von ca. 13,150 Millionen Euro." Das sind noch einmal rund eine Million Euro mehr, als das WOCHENBLATT bereits im vergangenen Jahr vorausgesagt hatte.
Da neben dem Umbau der Haupteinkaufsstraßen noch weitere Maßnahme in das Projekt Winsen 2030 fallen, wie z.B. der Neubau der Stadtbücherei, regt die Verwaltung an, die Gesamtmaßnahme bis 2026 zu verlängern. Der Eigenanteil, den Winsen nach Abzug sämtlicher Fördergelder zahlen muss, steigt von jetzt 3,25 Millionen Euro auf 6,18 Millionen Euro. Hinzu kommen nicht förderfähige Kosten in Höhe von knapp 8,8 Millionen Euro.
Am Ende noch mehr Geld für eine Maßnahme, die eigentlich von vielen Bürgern und Geschäftsleute abgelehnt wird.
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