Winsen
Neues Klärwerk für 25 Millionen Euro
Das Klärwerk Winsen gerät nach und nach an seine Belastungsgrenzen und muss in den kommenden Jahren erweitert und an die Bevölkerungsentwicklung der Stadt angepasst werden. In den vergangenen Jahren wurde die Bemessungsgröße (hydraulisch und stofflich) bereits periodisch überschritten.
Der derzeitige Stand ist die Auslegung auf 50.000 Einwohnerwerten (EW) bei mittlerweile im Mittel recht lang gedienter Bausubstanz des Bestandes. So stammen die Bauwerke der Vorklärung, der Belebung und großen Teilen der Nachklärung aus dem Jahr 1972. Viele maschinentechnische Anlagen, wie z.B. die mechanische Reinigung sind mittlerweile vollständig abgeschrieben und in einem dem Alter entsprechenden Zustand. Sie müssen zeitnah erneuert werden, um die Betriebssicherheit aufrechtzuerhalten.
So ist z.B. das vorhandene Belebungsbecken laut Gutachter am Ende seiner Lebensdauer angekommen. "Undichtigkeiten sind nicht auszuschließen", heißt es. Die Rechen sind in einem derart schlechtem Zustand, dass sie sofort ausgetauscht werden müssen.
Aus diesem Grund wurde in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro ehp Umweltplanung aus Pinneberg mit der Erstellung eines Konzeptes für die Bewältigung der großen Herausforderungen der Zukunft des städtischen Klärwerks begonnen.
Neben der Erneuerung und Erweiterung der mechanischen und biologischen Abwasserreinigung umfassen die großen Herausforderungen die Errichtung der vierten Reinigungsstufe für das Filtrieren von gelösten Medikamenten und Mikroplastik sowie die durch die "Europäische Union" geforderte Energieneutralität bis 2045 für Kläranlagen mit über 50.000 EW.
Nach niedersächsischen Klimagesetz (NKlimaG) soll bis zum Jahr 2040 die Treibhausgasneutralität der Kommunen und damit auch der kommunalen Kläranlagen erreicht werden.
Die dritte Herausforderung stellt die notwendige Erweiterung der Kläranlage auf nun 60.000 EW sowie die Teilerneuerung der Bausubstanz und die nahezu komplette Erneuerung der Maschinentechnik dar.
Anhand dieser Herausforderungen wurden Varianten gegenübergestellt, von denen die Vorzugsvarianten im zuständigen Fachausschuss am morgigen Donnerstag, 16. Mai, durch das Ingenieurbüro ehp Umweltplanung vorgestellt werden. Klar ist bereits, dass die Modernisierung des Klärwerks ein dicker Brocken für die Haushaltskasse der Stadt wird. Denn die beiden Varianten schlagen mit rund 24,9 bzw. 28,7 Millionen Euro zu Buche.
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