"Nur ein taktisches Manöver"
thl. Winsen. Die Stadt Winsen soll einen Eintrag auf Einleitung eines Raumordnungsverfahrens stellen mit dem Ziel, dass die südlichen Ortsumgehungen Luhdorf und Pattensen gebaut werden. Dafür votierte der Stadtrat mit knapper Mehrheit.
Matthias Hüte (Freie Winsener) hatte noch versucht, den Tagesordnungspunkt zu verschieben. "Wir wollen nicht über die Köpfe der Bürger in den anderen Orten hinweg entscheiden. Deswegen fordern wir eine Umfrage, wie sie in Pattensen stattgefunden hat, auch für Luhdorf, Scharmbeck und Bahlburg."
Die SPD lehnte das Verfahren zwar ab, allerdings nicht einheitlich. So sagte Ratsfrau Heidi Lühr: "Wir haben Gewerbegebiete geschaffen, nun müssen wir eine Lösung für den Verkehr finden. Immer nur zu sagen, was nicht geht, ist verkehrt."
Dr. Erhard Schäfer (Gruppe Grüne/Linke) warf der Stadt Augenwischerei vor. "Die Straße wird sowieso nicht gebaut. Das Land lehnt die Umfahrung ab, weil das Verkehrsaufkommen zu gering ist. Der Landkreis ist fast pleite und auch die Stadt kann das Projekt nicht allein schultern. Von daher wird es keine Verkehrs-Entlastung geben, nicht in zehn Jahren und auch nicht in 20 Jahren", prophezeite er und polterte: "Dieser Antrag der Stadt ist ein rein taktisches Manöver, das unnötig Geld kostet."
Dieser Giftpfeil Schäfers saß augenscheinlich. "Ich nehme Ihnen nicht ab, dass Sie selbst glauben, was Sie gerade erzählt haben", so Bürgermeister André Wiese.
Die konservative Mehrheitsgruppe warf den Gegner der Ortsumfahrungen vor, Propaganda gegen die Planung zu treiben. Es hätten sich mehr Bürger für als gegen eine Umfahrung ausgesprochen, von daher müsse jetzt der nächste Schritt erfolgen, hieß es.
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