"Winsen 2030" kann starten
Stadtrat verabschiedet Architekten-Wettbewerb mehrheitlich
thl. Winsen. Grünes Licht für den landschaftsarchitektonischen Realisierungswettbewerb im Rahmen des Projektes "Winsen 2030": Nach langer Diskussion hat der Stadtrat gegen die Stimmen der SPD und der Gruppe Grüne/Linke die Ausschreibung zur Neugestaltung der Innenstadt beschlossen. An dem europaweit auszuschreibenden Wettbewerb sollen sich zwölf Planungsbüros beteiligen.
Streitpunkt der Diskussion war – wie auch schon im Fachausschuss – der Autoverkehr im Bereich Marktstraße. "Statt einer autofreien Zone sind im Plan 15 Parkplätze in der Marktstraße eingezeichnet. Das bringt einen hohen Parkplatz-Suchverkehr mit sich. Und zwar in vier der insgesamt sieben Teilen des Planes", war sich Eike-Christian Harden (Gruppe Grüne/Linke) sicher. So könne eine entscheidende Verbesserung der Aufenthaltsqualität nicht gewährleistet sein. Und für SPD-Chef Benjamin Qualmann fehlte "die Ernsthaftigkeit für positive Veränderungen". Zudem kritisierte er, dass die Wünsche der Bewohner nicht ausreichend von der Jury berücksichtigt würden.
Anders sah es Roderik Pfreundschuh von der AfD: "Winsen 2030 ist die große Chance, die Innenstadt zu beleben, damit die Kaufmannschaft entsprechend arbeiten kann." Und Sonja Bausch (CDU) argumentierte, dass sich in der Marktstraße u.a. das Ärztehaus befinde. Dieses müsse mit dem Auto erreicht werden können.
Das sah auch Johanna Fast (Gruppe FDP/Sarikaya) so: "Das Ärztehaus ist ein Frequenzbringer. Wir können auch trotz Autoverkehrs mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt erreichen."
Eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge hatte Dr. Erhard Schäfer (Gruppe Grüne/Linke): "Die grundsätzliche Begründung für Winsen 2030 war, städtebauliche Missstände zu beseitigen. Viele davon sind aber gar nicht erfasst." Stattdessen unterhalte man sich nun über die Aufhübschung der Innenstadt. Das sei jedoch nur ein Trostpflaster für die Kaufleute. "Die Haupteinkaufsstraße ist doch nicht in der Innenstadt, sondern der Luhe Park", so Dr. Schäfer.
Und mit einem Neubau am Hansekreisel, in dem weitere 1.600 Quadratmeter Verkaufsfläche genehmigt worden seien, versetze man der Innenstadt einen weiteren Dolchstoß, ergänzte sein Parteikollege, Gruppensprecher Bernd Meyer.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.