Landkreis Harburg für mehr E-Mobilität
Wo könnten Ladesäulen entstehen?
Der Landkreis Harburg hat bei dem Berliner Beratungsunternehmen M3E eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, bei der es darum gehen soll, wie im Landkreis flächendeckend öffentlich zugängliche Ladesäulen für E-Autos angeboten werden können. Ein Konzept liegt schon vor, jetzt geht es an die Ausschreibung, welche privaten Unternehmen die Ladesäulen betreiben werden.
Mit seinem Ladeinfrastrukturkonzept ist der Landkreis einer der ersten Kreise in Niedersachsen, die - mit Unterstützung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr - den öffentlichen Ladebedarf bis 2030 ermittelt hat: Über 300 neue über das gesamte Kreisgebiet verteilte Ladestandorte sind laut Konzept erforderlich. Um diese Ladepunkte aufzubauen und zu betreiben, werden nun Investoren gesucht. Dafür muss von M3E als Erstes der Markt analysiert werden.
Der Landkreis Harburg soll so zur Modellregion für E-Mobilität werden, so Landrat Rainer Rempe, nicht nur theoretisch. „Wir möchten die Menschen für die Elektromobilität begeistern“, betont Landrat Rainer Rempe. Der Vorteil des "Harburger Modells": Das sei für Investoren attraktiver, die es lieber mit einem großen als mit vielen kleinen Auftraggebern zu tun hätten, erläutert Landkreis-Klimaschutzmanager Oliver Waltenrath.
Der Landkreis Harburg will bis 2040 klimaneutral werden. Die beiden Städte Buchholz und Winsen schaffen in den Stadtgebieten mit ihren jeweiligen Stadtwerken schon zusätzliche Ladesäulen. In den übrigen Gemeinden gibt es bisher 38 Standorte mit insgesamt 116 Ladepunkten und einer Gesamtleistung von 6.600 Kilowatt. Dazu könnten jetzt über 300 neue öffentlich zugängliche und über den gesamten Landkreis Harburg verteilte Ladestandorte mit einer Leistung von über 45.000 Kilowatt an über 1.400 Ladepunkten geschaffen werden.
Wie viele tatsächlich realisiert werden können, soll die Machbarkeitsstudie zeigen. Ergebnisse sollen zum Jahreswechsel vorliegen und dann zunächst den Kommunen und der Politik vorgestellt werden soll. Wenn es gut läuft, kann schon Anfang 2025 eine europaweite Ausschreibung für Bau und Betrieb der Ladesäulen starten.
Bis 2038 sollen 40 Prozent aller Fahrzeuge auf den Straßen elektrisch unterwegs sein, hat der Bund vorgegeben. Damit das gelingt, müssen noch viel mehr Menschen auf E-Autos umsteigen. Neben geringer Reichweite und langer Ladezeiten sind die im ländlichen Raum noch immer dünn gesäten Stromtankstellen für viele abschreckend.
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