Winsen
TSV Winsen entwickelt Präventionskonzept
Im Rahmen einer Projektgruppe beschäftigt sich der TSV Winsen seit einiger Zeit mit der Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Verein, weil ihm der "Schutz unserer Kinder und Jugendlichen, die fast die Hälfte unserer Mitglieder ausmachen, wichtig ist", wie Vorsitzende Dagmar Luhmann deutlich macht. Gleichzeitig wird durch das noch zu erstellende Konzept auch die Position der ehrenamtlich Tätigen geschützt und gestärkt.
Einen konkreten Anlass gebe es dafür nicht, unterstreicht Luhmann. Vielmehr sei die Idee nach der Veröffentlichung der „Safe Sport“ Studie (Safe Sport) gereift und habe sich zu einer Herzensangelegenheit von ihr entwickelt. Ein neunköpfiges Team sich im Vier-Wochen-Rhythmus und ist mit der Erstellung und Umsetzung eines solchen Konzeptes beschäftigt. Diese Gruppe besteht neben Dagmar Luhmann aus Steve Roßberg (Abteilungsleitung Ju-Jutsu), Leonie Fröhlich (Trainerin Ju-Jutsu), Carolin Thrän (FSJlerin), Gisela Kühl (Abteilungsleitung Tanzen), Karsten Teuchert (Abteilungsleitung Tennis), Klaus Heinsohn (Abteilungsleitung Leichtathletik), Manuela Weber (Trainerin Basketball) und Maruan Ballout (Jugendwart Fußball).
Sexualisierte Gewalt ist vielschichtig und beinhaltet mehr als Sexualstraftaten. Fokussierte Blicke, Betreten der Umkleiden durch den Trainer oder Berührungen bei der Hilfestellung - all jene Grauzonen, bei denen sich die Beteiligten (sowohl Trainer als auch Sportler) unsicher oder unwohl fühlen, sollen durch Regeln und klare Definitionen entschärft werden.
Im ersten Schritt wurde ein Fragebogen für eine Risikoanalyse erstellt, der von den Abteilungen beantwortet werden soll. Damit wird ein wichtiger Teil zur Beurteilung der Ist-Situation geleistet. Daraus werden Maßnahmen und Regeln abgeleitet, um den Schutz aller zu verbessern. Erweiterte Führungszeugnisse von allen Übungsleitern, Trainern und Helfern, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und die Einführung des Ehrenkodex der deutschen Sportjugend sind die weiteren Schritte, an denen gerade gearbeitet wird.
Aktuell stehen nun auch ein Handlungsleitfaden zum Verhalten bei Verdachtsfällen sowie ein Krisenteam, bestehend aus drei Ansprechpartnern, zur Verfügung. Weiter arbeitet der TSV daran, mit Institutionen wie dem Kinderschutzbund regionale, persönliche Ansprechpartner zu etablieren neben den allgemeinen Notfallnummern.
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