Realisierung von Projekt steht in den Sternen
Ankerkraut-Neubau in Winsen liegt vorerst auf Eis
"Ankerkraut schafft 80 neue Arbeitsplätze in Winsen" titelte das WOCHENBLATT, als der bekannte Gewürzfabrikant im September 2021 ankündigte, seinen Firmensitz ins Winsener Gewerbegebiet Luhdorf zu verlegen. Auf einer rund 10.000 Quadratmeter großen Fläche an der Benzstraße sollte nach einigen Verzögerungen bei den Gewerken ab diesem Sommer für einen zweistelligen Millionenbetrag der neue Hauptsitz von Ankerkraut errichtet werden. Dort war die Zusammenlegung der bisherigen drei Firmenstandorte in Stelle (Lager) sowie in den Hamburger Stadteilen Heimfeld (Zentrale) und Sinstorf (Produktion) vorgesehen. Doch nachdem die "Ankerkraut"-Macher Stefan und Anne Lemcke kürzlich die Mehrheit ihrer Firma an den weltgrößten Nahrungsmittelkonzern Nestlé verkauft haben, ist in Winsen von Bauarbeiten noch immer nichts zu sehen.
"Die Entscheidung, den geplanten Neubau in Winsen zunächst auf Eis zu legen, wurde gemeinsam vom Ankerkraut-Management und Nestlé getroffen", erklären beide Unternehmen auf WOCHENBLATT-Anfrage in einem gemeinsamen Statement. "Grund dafür sind die seit Ausbruch des Ukraine-Krieges drastisch gestiegenen Preise bei Baustoffen sowie Lieferengpässe. So haben sich die Kosten für den Bau inzwischen mehr als verdoppelt. Eine finale Entscheidung, wie es mit dem Bauprojekt weitergeht, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht."
Die Stadt Winsen - so Erster Stadtrat und Verwaltungsvize Christian Riech - habe Ankerkraut und Nestlé "bis Ende August eine Frist gesetzt, sich zu erklären". Riech weiter: "Wenn sich dann noch immer nichts tut, behalten wir uns vor, die mit den Unternehmen geschlossene Vereinbarung rückgängig zu machen und das Grundstück anderweitig zu veräußern."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.