Winsen an der Luhe
Wehrmann Baustoffe hat nach fast 175 Jahren den letzten Verkaufstag
Und wieder verschwindet ein Winsener Traditionsbetrieb: Das Unternehmen Wehrmann Baustoffe hat am heutigen Dienstag seinen letzten Verkaufstag. "Es war eine kurzfristige Entscheidung", so die beiden Geschäftsführer Malte und Helge Wehrmann. Sie unterstreichen, dass es sich in diesem Fall aber nicht um eine Insolvenz handele, wie es bereits Anfang dieses Jahres im "Winsener Flurfunk" herumging.
1848 wurde das Unternehmen von Fridrich Wehrmann gegründet und saß zunächst an der Kreuzung Hoopter Straße/Deichstraße/Hamburger Straße/Altstadtring. Deswegen wird dieser Verkehrsknotenpunkt heute noch im als "Wehrmanns-Eck" betitelt. Vor 47 Jahren zog das Unternehmen an seinen heutigen Standort im Gewerbegebiet Torfmoor. "Wir hätten gerne noch das 175-jährige Bestehen der Firma im kommenden Jahr gefeiert, aber es hat nicht sollen sein", so die beiden Brüder, die das Unternehmen in sechster Generation geführt haben.
Auch wenn das Aus überraschend und sehr kurzfristig kommt - "Es war keine Entscheidung aus dem Bauch heraus", versichern Malte und Helge Wehrmann. Wirtschaftliche Gründe seien der ausschlaggebende Punkt gewesen. Drastische Preissteigerungen und lange, oft monatelange Lieferzeiten für Materialien würden ihren Tribut fordern. "Es gibt z.B. in diesem Jahr keine Dachpfannen mehr. Und auch Rundeisen für Betonsohlen von Häusern gibt es derzeit überhaupt nicht mehr", so Helge Wehrmann.
Sein Bruder Malte fügt hinzu: "Wenn ich heute dem Kunden ein Bauteil für 100 Euro verkaufen und es im halben Jahr, wenn es geleifert wird, plötzlich 250 Euro kostet, kann ich das dem Kunden nicht plausibel machen."
• Mehr zu dem Aus des Traditionsbetriebes und was nun mit dem Grundstück passiert, lesen Sie in Kürze im WOCHENBLATT.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.