Gutachten zur Bevölkerungsentwicklung der Samtgemeinde Apensen sagt: Grundschule in Wiegersen sollte schließen
Die Grundschule in Wiegersen sollte zeitnah geschlossen werden. Das zumindest empiehlt Dipl.-Ing. Peter H. Kramer in seinem Gutachten zur Bevölkerungs- und Gemeindebedarfsentwicklung der Samtgemeinde Apensen bis zum Jahr 2030. Die Region hatte den Experten für Stadt- und Gemeindeentwicklungsplanung beauftragt, im Rahmen der "Integrierten ländlichen Entwicklung" des Förderungsprojekts "Leader-Region Moorexpress - Stader Geest" ein Gutachten zu erstellen. Dieses soll als Grundlage für politische Entscheidungen dienen. Der Rat, die Grundschule in Wiegersen zu schließen, stößt bei Samtgemeindedirektor Peter Sommer jedoch auf Ablehnung. "Wir sprechen hier von zurzeit rund 100 Schülern", so der Verwaltungschef. "Solange Bedarf an der Schule besteht, schließen wir sie nicht." Auch für weniger Schüler will Peter Sommer die Grundschule erhalten.
Laut Gutachten wird die Anzahl der Grundschüler in der Samtgemeinde Apensen in den kommenden Jahren tatsächlich deutlich sinken. Die Anzahl der Gesamtbevölkerung jedoch soll bis zum Jahr 2030 etwa gleich bleiben: Bis zum Jahr 2020 steigt die Einwohneranzahl zwar von aktuell rund 8.230 auf 8.700 an, sinkt dann aber wieder auf 8.360 Einwohner ab. "Damit stehen wir als Samtgemeinde super da", so Peter Sommer. "In vielen anderen Gemeinden sinken die Einwohnerzahlen."
Die Verteilung wird sich jedoch verändern: Während die Gemeinden Beckdorf und Sauensiek bis zum Jahr 2030 fünf bzw. elf Prozent ihrer Einwohner verlieren, werden in der Gemeinde Apensen dafür 15 Prozent Einwohner leben. Auch wird sich die Samtgemeinde laut Gutachten immer mehr zu einer Region für junge Familien und jüngere Senioren entwickeln. Denn junge Leute wandern ab, weil sie keinen geeigneten Ausbildungsplatz finden, ältere Senioren, weil die Wohnmöglichkeiten fehlen. Mit den Baugebieten "Beim Butterberge" in Apensen und "An der Blide" in Beckdorf sieht Peter Sommer seine Samtgemeinde für diese Entwicklung als gut aufgestellt an. Auch gegen die Abwanderung der Senioren steuert die Gemeinde bereits an: In Apensen soll jetzt ein Pflegeheim gebaut werden.
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