Feuerwehr Buchholz löschte Brand schnell
Wohncontainer an der Innungsstraße brannten
Erneut brannten in Buchholz Wohncontainer für Geflüchtete - diesmal an der Innungsstraße. Am Montag, gegen 12.55 Uhr wurde die Feuerwehr Buchholz alarmiert, da in der besagten Flüchtlingsunterkunft ein Brand ausbrach. Mit zwei Ortswehren, fünf Fahrzeugen und rund 35 Einsatzkräften rückte die Feuerwehr aus und löschte den Brand innerhalb weniger Minuten - um 13.15 Uhr war das Feuer aus, bestätigt Oliver Weiß, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Buchholz gegenüber dem WOCHENBLATT. Nach Meldung des Feuers waren Polizei und Feuerwehr sensibilisiert, so Weiß. Schließlich ist der verheerende Brand einer Flüchtlingsunterkunft an der Bremer Straße, bei dem der Brandstifter ums Leben kam, ein Polizist schwerverletzt und 20 Personen verletzt wurden, noch nicht einmal einen Monat her.
Den jetzigen Erkenntnissen nach, gab es fünf Leichtverletzte - einer davon der 39-jährige Brandstifter, der in der Unterkunft lebt. Dieser hatte in seinem Zimmer Matratze und Bettlaken in Brand gesetzt, nachdem ihm die Heimleitung am Morgen in polizeilicher Begleitung mitgeteilt hatte, dass die Belegung seines Zimmers, in dem der 39-Jährige bislang allein wohnte, um zwei weitere Personen aufgestockt werden sollte. Die Polizei zog sich nach dem Gespräch zunächst zurück, berichtet Polizeisprecher Henning Flader, da die Situation ruhig zu sein schien. Der Landkreis Harburg bereitete indes ein Hausverbot für den 39-Jährigen vor, bis am Mittag dann die Alarmierung über den Brand folgte. Drei Container waren von dem Feuer betroffen, insgesamt entstand ein Schaden von rund 50.000 Euro. Die Polizei beschlagnahmte die betroffenen Container zwecks weiterer Ermittlungen. Der 39-Jährige wurde vorläufig festgenommen, gegen ihn wird wegen schwerer Brandstiftung ermittelt.
Der Landkreis Harburg kümmert sich nun um die Unterbringung der Bewohner, die nun wohl ebenfalls die Schützenhalle beziehen werden. Eigentlich sollten Teile die Bewohner der Container an der Bremer Straße in den kommenden Tagen von der Schützenhalle in die Unterkunft an der Innungsstraße ziehen. Nun müssen weitere Personen in die Notunterkunft Schützenhalle ziehen.
Von den Ereignissen mitgenommen zeigten sich auch mehrere Bewohner der Unterkünfte an der Innungsstraße und der Bremer Straße, die sich Gehör verschaffen wollten und an das WOCHENBLATT wandten. "Wir sind auch Menschen", sagte einer von ihnen. Dass es zu Problemen kommt, das war den jungen Männern klar, die Unterbringung sei eine Zumutung. "Ich arbeite den ganzen Tag und wenn ich in die Unterkunft komme, habe ich keinen ruhigen Ort. Ich bekomme kaum Schlaf", berichtet ein Mann. Er zahle 360 Euro Miete an den Landkreis, muss sich sein rund 14 Quadratmeter großes Zimmer aber mit zwei weiteren Personen teilen. "Das kann nicht sein, in einem Land wie Deutschland", sind sich die Betroffenen einig. Aufgrund des Brandes der Unterkunft an der Bremer Straße, in der er bis vor Kurzem wohnte, sei ein jüngerer Mann für zwei Wochen in die Psychiatrische Klinik Lüneburg gebracht worden. Jetzt wohnt er in der Unterkunft an der Innungsstraße und er erzählt, ihm stünde der Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik nun im Weg, in bestimmten Berufen eine Ausbildung zu finden. Ein weiteres Problem, das für Unmut sorgt: Im Winter, so erzählen die Männer, dürften sie weder Wasserkocher noch Mikrowelle verwenden.
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