Auf dem Weg zum "Top Sprayer"
Graffiti-Künstler Andreas Litzba verschönert Industriegebäude, Werkshallen und Sportanlagen / Anfragen aus dem Ausland
os. Buchholz. Wenn Andreas Litzba (39) zur Sprühdose greift, ist er voll in seinem Element: „Ich male mich oft in einen Rausch“, sagt der Graffiti-Künstler aus Buchholz, der derzeit so gut im Geschäft ist wie noch nie. Litzba ist auf dem Weg, ein „International Top Sprayer“ zu werden - einer, zu dem man aufschaut in der Szene, der geachtet wird von seinen Auftraggebern und der seine Kunstwerke auf der ganzen Welt malt.
Litzba begann mit kleineren Arbeiten in seinem Wohnort, die teilweise noch heute zu sehen sind - wie die Heidelandschaft und eine Buchholzer Stadtszene am Tunnel in Bahnhofsnähe. Mittlerweile malt der 39-Jährige vor allem für gewerbliche Kunden, verschönert u.a. Industriegebäude und Werkshallen. Zu Litzbas Kunden gehört u.a. das Kupferunternehmen Aurubis. In Hamburg malte Litzba aktuelle und historische Motive der Kupferherstellung, setzte zudem die Werksfeuerwehr in Szene. Das Bild mit dem Feuerwehrwagen, der scheinbar durch die Wand fährt, hat sich weit herumgesprochen, vor allem in Feuerwehrkreisen. „Ich könnte dieses Motiv mehrfach in der Woche malen, das schaffe ich aber nicht“, erklärt Litzba. Das Auftragsbuch des Künstlers ist bis Ende November gefüllt.
Litzba fühlt sich mittlerweile in allen Stilrichtungen wohl. Egal ob Fotorealismus, Comic, abstrakt oder in 3D - der Künstler sprayt, was seine Kunden wünschen. Wobei Litzba gerne noch eingreift: „Man kann Graffiti nicht wie ein Architekt am Reißbrett planen. Vieles entsteht während des Malens.“ Ihm sei die Beratung der Kunden wichtig: „Viele sind mutlos, was Farben angeht, und wissen gar nicht, welche Effekte man erzielen kann.“
Voll im Trend sind derzeit Schwarzlicht-Sportanlagen, bei denen mit UV-Licht gearbeitet wird. U.a. schuf Litzba bei einer Indoor-Minigolfanlage in Itzehoe eine Erlebniswelt mit Motiven aus den „Fluch der Karibik“-Filmen. Das Besondere: Im UV-Bereich stehen Litzba nur sechs Farben zur Verfügung - während er im Industriebereich aus 256 Farben wählen kann. Jüngst hat Litzba bei einem 1.100-qm-Auftrag in der Schweiz 700 Dosen „versprüht“. Sein größtes Werk war bislang eine rund 1.800 Quadratmeter große Wand.
Die kommenden Aufträge führen Andreas Litzba u.a. nach Greifswald, Heidelberg und Tschechien. Anfragen kommen zudem aus Dubai, London und Taiwan. Seinen größten Traum würde sich der Graffiti-Künstler allerdings gerne vor seiner Haustür erfüllen: „Es wäre klasse, wenn ich das Hochregallager von Möbel Kraft gestalten könnte. Wenn dort das größte Freigemälde Deutschlands entstünde, wäre das ein Kracher, der weit über Buchholz hinaus eine Strahlkraft hätte!“
• Wer Kontakt mit Andreas Litzba aufnehmen möchte, erreicht ihn am besten über die E-Mail-Adresse info@saem-design.com.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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