Fischotter ist der Koi-Killer

Erwischt: Der Otter am Koi-Teich von Karl-Heinz Husmann | Foto: husmann
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mi. Buchholz. Bei dem Fischräuber, der in der Gegend um den Buchholzer Wilhelm Raabe Weg sein Unwesen treibt und bereits mehrere Teiche mit Koi-Karpfen geplündert hat, handelt es sich tatsächlich um einen Fischotter. Das Tier  tappte in eine Fotofalle. Auf "Otterjagd" gehen dürfen Betroffene Teichbesitzer jetzt aber nicht den die Raubtiere sind streng geschützt. Helfen kann allerdings ein Elektrozaun.
Der Räuber kam zwei Stunden nach Mitternacht, er überwand das Netz, dass Karl-Heinz Husmann Husmann zum Schutz über seinen Koi-Teich gespannt hatte und tötete, fraß und tötete wie im Rausch. Alle drei Koi, die Husmann nach dem ersten Angriff vergangene Woche (das WOCHENBLATT berichtete) noch geblieben waren fielen dem Fischotter zum Opfer. Festgehalten wurde die nächtliche Jagd diesmal von einer Wildkamera. Die lieferte die erstaunlichen Bilder und zeigte deutlich, für den Otter stellten auch Koi in kapitaler Große kein Problem dar.
Wilhelm Husmann ist nicht der einzige, an dessen Teich das streng geschützte Wildtier seine Beute holte. Laut Husmann seien in seiner Nachbarschaft weitere Fischhalter betroffen. Der jüngste Fall ist ein Goldfischteich, den vermutlich auch  der Otter in nur einer Nacht entvölkerte: Den gesamten Bestand fand der Betroffene morgens angefressen auf dem Rasen wieder.
Mit ihrem "Otterproblem" stehen die Buchholzer Bürger - ähnlich wie ihre Wildschwein-geplagten Leidensgenossen am Steinbach relativ alleine dar. Was sollen Stadt und Landkreis auch tun. Schließlich wird sich von öffentlicher Seite seit Jahren für den Schutz des Otters eingesetzt. An Flüssen wie der Este, sind extra  spezielle "Übergänge für Otter" gebaut worden, damit die Tiere nicht überfahren werden. "Die Naturschutzbehörde wird hier nichts unternehmen, ihr obliegt der Schutz der Tiere nicht die Lösung von Konflikten zwischen Mensch und Tier eingefangen werden dürfe das Tier ohnehin nicht.", teilte Kreissprecher Johannes Freudewald auf Anfrage des WOCHENBLATT mit. Auch bei der Stadt Buchholz weiß man nicht, wie man helfen soll. "Ähnlich wie beim Fischreiher müssen die Betroffen auch mit dem durch Otter verursachten Schaden leben", so Stadt Sprecher Heinrich Helms.
Beim der Aktion Fischotterschutz, einem Verein, der sich für den Schutz der Tiere einsetzt, kennt man die Situation. Dazu erklärt Dr. Maike Piepho: Ein Fischotter habe ein Revier von fünf bis  bis zehn Kilometern in jede Richtung dass er regelmäßig durchstreife. Er brauche auch nicht unbedingt ein großes Gewässer in der Nähe, sondern nur Möglichkeiten zum jagen, wenn die Tiere dann noch ein Überangebot vorfänden, töteten sie mehr Fische als sie fressen könnten. "Das ist wie mit dem Fuchs im Hühnerstall", so die Expertin. Piepho warnt davor, die Tiere "zu jagen". "Otter stehen unter Naturschutz, sie dürfen auf keinen Fall getötet oder verletzt werden." Möglich sei aber die Teiche durch Elektrozäune zu schützen (Kasten).  Dr. Maike Piepho: "Wenn die Tiere merken, dass es nicht mehr so leicht ist, an Beute zu kommen, weichen sie oft auf andere Futterplätze aus. Einen Elektrozaun wird xy Husmann wohl nicht aufstellen, müssen bei ihm wird der Otter zukünftig leer ausgehen, denn der Koi-Liebhaber will sein Hobby jetzt wegen des Otters aufgeben.

E-Zaun bietet Schutz

Laut Dr. Hans-Heinrich Krüger vom Verein Aktion Fischotterschutz breitet sich der Otter langsam wieder auch in der Region aus. Geplagten (Koi-)Teich-Besitzern empfiehlt der Naturschützer, einen Elektrozaun anzubringen. Wichtig: Der Zaun muss mindestens Kniehöhe haben und am oberen Ende Elektrolitzen aufweisen, sonst springen die Tier einfach drüber. Zum Schutz von Kindern reiche es, den Strom nur nachts anzuschalten. Ein Merkblatt zu Schutzzäunen gibt es bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen www.lwk-niedersachsen.de unter der Rubrik „Fische“.

Redakteur:

Mitja Schrader

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