50 Jahre Gebietsreform
In Buchholz ist nichts mehr, wie es war

Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse (2. v. li.) erhielt das erste Exemplar des Buches von (v. li.) Rüdiger Schmidt (Geschichts- und Museumsverein Buchholz, Herausgeber), Autor Prof. Dr. Götz von Rohr und Claudia Barmbold (PD-Verlag)
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  • Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse (2. v. li.) erhielt das erste Exemplar des Buches von (v. li.) Rüdiger Schmidt (Geschichts- und Museumsverein Buchholz, Herausgeber), Autor Prof. Dr. Götz von Rohr und Claudia Barmbold (PD-Verlag)
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Wer im Jahr 1972 die damalige Gemeinde Buchholz verließ und heute nach 50 Jahren in die Stadt Buchholz zurückkehrt, wird kaum etwas wiedererkennen. "Es ist nichts mehr, wie es war", sagte Ex-Bürgermeister Prof. Dr. Götz von Rohr (1991-1993) am vergangenen Mittwochabend bei einer Feierstunde zu "50 Jahre Gebietsreform". Etwa 100 Bürgerinnen und Bürger kamen ins Veranstaltungszentrum Empore.
Götz von Rohr referierte aus seinem gerade erschienenen Buch „Wie Buchholz eine richtige Stadt wurde - 50 Jahre Gebietsreform 1972. Ihre Vorgeschichte und ihre Folgen“ und sprach hinterher mit den Ur-Buchholzern Ingrid Schmidt, Klaus Fink, Ingo Engelmann und Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse über Auswirkungen der umstrittenen Gebietsreform und die Veränderungen in der Nordheidestadt. Hier gibt es kaum noch alte Gebäude.
Eines sei klar, so der Autor: Nachdem die Stadtwerdung von Buchholz im Jahr 1958 im gesamten Landkreis Harburg Verwunderung ausgelöst hatte, "weil es als uneinheitlich und potthässlich betrachtet wurde", war Buchholz 1972 nach der Gebietsreform die bundesweit am stärksten zersiedelte Kommune. Das lag an den ausgedehnten Waldwohngebieten, die von einzelnen Gebäuden geprägt waren. Auch die eingemeindeten Kommunen wie Seppensen, Sprötze oder Teile von Lüllau waren so geprägt. Beinahe wäre Buchholz sogar noch größer geworden: Im Mai 1971 war Jesteburg als Gemeinde für die Nordheidestadt vorgesehen. Der erhebliche Protest der Bürger in Jesteburg zeigte Wirkung. Ende 1971 wurde Jesteburg als Samtgemeinde geplant - das wurde letztlich auch umgesetzt.
Götz von Rohr erinnerte an die Pläne von Hamburg und Niedersachsen Ende der 1960er Jahre, Buchholz, Winsen und Buxtehude zu sogenannten "Aufbauorten" zu machen, die vorrangig zu entwickeln seien - zu Lasten anderer Kommunen. "Schon damals war klar, dass Buchholz mindestens 20.000 Einwohner haben soll, möglichst mehr", sagte von Rohr. Heute hat Buchholz als Mittelzentrum mehr als 40.000 Einwohner.
Götz von Rohr dankte Stadtarchivarin Susanne Lang, die im Foyer der Empore eine Ausstellung mit Zeitungsartikeln aus dem Jahr 1972 zur Gebietsreform zusammengestellt hatte. Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgten Luis Bassanese (Klavier) und Peer Kleiner (Saxophon). (os). 

Götz von Rohr: „Wie Buchholz eine richtige Stadt wurde - 50 Jahre Gebietsreform 1972. Ihre Vorgeschichte und ihre Folgen“, 144 Seiten, PD-Verlag, ISBN: 978-3-86707-881-8, 19,80 Euro

AUF EIN WORT

Biedere Familienstadt Buchholz

Die Gemeindereform vor 50 Jahren war in Buchholz keine Herzenssache. Und ist es offenbar bis heute nicht. Davon zeugt die von der Verwaltung organisierte Feierstunde in der Empore: Ich habe diese als höchst bieder empfunden.
Das ist keine Kritik an Prof. Dr. Götz von Rohr, der ein hervorragendes Buch geschrieben hat. Aber nur zurückzuschauen, mag für die vielen Ur-Buchholzer im Publikum interessant gewesen sein. Für die anderen war es das nicht.
Wie es geht, hat Seevetal am vergangenen Wochenende vorgemacht: Neben der offiziellen Feier gab es zahlreiche Aktionen für Jung und Alt wie das Bobbycar-Rennen. Seevetal präsentierte sich lebendig, die selbsternannte Familienstadt Buchholz nicht! Oliver Sander

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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