Buchholz: Spendenerlös fließt in die Weiterbildung
Verein "traudich" erhält 1.000 Euro von der Haspa / "Bei uns wird auch viel gelacht"

Bei der Spendenübergabe: (vordere Reihe, v. li.) Jörg Gerigk (Haspa), Dietmar Koop ("traudich") und Ivan Pucic (Haspa) sowie die Helfer des Trauervereins. Immer dabei: Hündin "Filou"
  • Bei der Spendenübergabe: (vordere Reihe, v. li.) Jörg Gerigk (Haspa), Dietmar Koop ("traudich") und Ivan Pucic (Haspa) sowie die Helfer des Trauervereins. Immer dabei: Hündin "Filou"
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os. Buchholz. Seit mehr als zehn Jahren leistet der Verein "traudich - Treffpunkt für trauernde Kinder und Jugendliche Buchholz" seine wichtige Arbeit. 15 ehrenamtliche Helfer begleiten im Mehrgenerationenhaus Kaleidoskop an der Steinstraße in zwei Gruppen Kinder ab sechs Jahren sowie Jugendliche ab elf bzw. zwölf Jahren in deren Trauerphase. Die Kinder und Jugendlichen haben durch Tod ein Elternteil, Großeltern oder ein Geschwisterkind verloren. Jetzt kann der Verein um seinen Vorsitzenden die Ausbildung der ehrenamtlichen Kräfte weiter stärken: Die Hamburger Sparkasse spendete "traudich" 1.000 Euro.
Das Geld stammt aus dem Topf, den die Haspa nach der Einweihung der neuen Filiale an der Poststraße für die Förderung von Vereinen zur Verfügung stellte. Drei Klubs warben dabei um Unterstützung, "traudich" erhielt bei der Abstimmung, die über mehrere Wochen lief, die meisten Stimmen von den Kunden. Bedacht wurden auch der Buchholzer FC und der Verein "Feuer & Flamme für Kultur in Buchholz". "Es gibt kaum einen Gegenwert zu der Arbeit, die Sie hier leisten", lobte Haspa-Filialleiter Ivan Pucic den Verein "traudich".
Der Vereinsvorsitzende Dietmar Koop gibt das Lob an seine ehrenamtlichen Mitarbeiter weiter. "Dem Team gebührt die Ehre, denn es leistet so viel", betont Koop. Die Kinder werden altersgemäß begleitet, indem sie am "Erinnern arbeiten". In der Eröffnungsrunde wird eine Kerze für den Verstorbenen angezündet und von der augenblicklichen Situation berichtet. Die Erinnerungen werden in einem Album festgehalten.
In der Gruppe mit den jüngeren Kindern wird viel gebastelt, gelesen und getobt, während bei den Älteren auch ernste Gespräche z. B. über Wut und Schuld geführt werden. In der Abschlussrunde beantworten alle, auch die Helfer, im Kreis eine Frage, die von den jungen Teilnehmern gezogen wird, z. B.: "Was machst du, wenn du traurig bist?"
Parallel zu den Gruppensitzungen werden die Begleitpersonen der Kinder, zumeist der lebende Elternteil oder nahe Angehörige, von ein oder zwei Ehrenamtlern in einem separaten Raum zum Gespräch gebeten. "Diese Möglichkeit wird sehr gut angenommen, haben die Erwachsenen doch so die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen", berichtet Dietmar Koop. Die Stabilität der Erwachsenen sei die Voraussetzung für die Stabilisierung der Kinder und die Bewältigung des Alltags.
Wichtig sei, dass der Verein "traudich" seine Arbeit nicht als Therapieersatz sehe, betont Koop. Genauso wichtig sei die Feststellung, dass bei den Gruppensitzungen nicht durchgängig Traurigkeit herrsche: "Bei uns wird viel gelacht", betont Koop.
Um für die wichtige Arbeit vorbereitet zu sein, investiert der Verein viel Geld in die Weiterbildung seiner Helfer. Die Kurse finden u. a. in Bad Bevensen statt und laufen meistens über eineinhalb Jahre. Die Spende der Haspa kommt da gerade recht.
• Der Verein "traudich" freut sich über weitere Mitstreiter. Wer sich engagieren möchte, findet unter www.traudich-buchholz.de alle Informationen.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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