Außerschulische Betreuung in Buchholz
Elternbeitrag wird erhöht
Viele Eltern kennen das aus ihrer eigenen Kindheit: Schulbeginn mal um acht Uhr, mal um halb zehn, Schulschluss mal halb zwölf oder kurz nach eins - Verlässlichkeit? Fehlanzeige. Wenn die Lehrer krank wurden, fiel der Unterricht aus. Für ein Elternteil - zumeist war es die Mutter - war spätestens mit dem Eintritt des Kindes in die Grundschule ein regelmäßiges Arbeiten kaum möglich, wenn die Großeltern nicht um die Ecke wohnten.
Diese Zeiten haben sich geändert. Verlässliche Grundschulen garantieren regelmäßige Betreuungszeiten, auch wenn Lehrkräfte krank werden. Und auch die außerschulische Betreuung, die nach dem Schulschlussklingeln beginnt, ist mittlerweile sehr gut ausgebaut.
In Buchholz gibt es sechs Grundschulen in städtischer Trägerschaft, hier gibt es dank der Initiativen von Schulvereinen, Eltern und Betreuungsvereinen eine verlässliche Betreuung.
Bei den Grundschulen Sprötze-Trelde, Steinbeck und der Heideschule ist es die Saari Kinderbetreuung gGmbH, bei der Mühlenschule sind es "Die Mühlenstrolche" des Schulverein Holm-Seppensen e.V., bei der Waldschule das Eulennest e.V. und in der Wiesenschule organisiert es der Schulverein Wiesenschule e.V.
Personalkosten steigen weiter
Schon im Januar trafen sich die Verantwortlichen der außerschulischen Betreuung (Eulennest e.V., Kinderbetreuung Saari gGmbH, Schulverein Holm-Seppensen e.V. und Schulverein der Wiesenschule e.V.) mit der Stadtverwaltung und berieten sich über die aktuelle Situation der Betreuung und die steigenden Personalkosten der Betreuungsvereine.
Gerade die Personalkosten sind vor dem Hintergrund der aktuellen Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst ein großer Brocken für die Stadt Buchholz, denn um die Kosten für die Eltern erträglich zu halten, bezuschusst die Stadt die Betreuung erheblich. Bisher zahlen die Eltern 2,20 Euro pro angefangene Betreuungsstunde und das Mittagessen, ab dem kommenden Schuljahr werden es 2,50 Euro plus Mittagessen sein.
55 Prozent Zuschuss durch die Stadt
Für das laufende Schuljahr werden Elternbeiträge in Höhe von etwa 1 Million Euro erwartet, dem gegenüber stehen Zuschüsse von etwa 1,2 Millionen Euro, somit werden die Betreuungskosten zur Zeit mit 55 Prozent durch Zuschüsse finanziert und 45 Prozent durch Elternbeiträge.
Mit dieser Erhöhung kalkuliert die Stadt mit etwa 140.000 Euro Mehreinnahmen pro Jahr bei den Trägern. Durch diese Erhöhung werden die Mehrkosten (Tarifabschluss und Mindestlohnerhöhung) zumindest teilweise kompensiert - das Verhältnis zwischen städtischen Zuschüssen und Elternbeiträgen bleibt in etwa gleich.
Redakteur:Stefanie Hansen aus Tostedt |
Wäre es nicht auch eine Meldung wert, festzuhalten, das der Rat der Stadt Buchholz in seiner Sitzung am 31.3. mit weniger als der Hälfte der Mitglieder dieser Erhöhung zugestimmt hat (16x ja)? Das nur die SPD klar gegen eine weitere Belastung der Eltern votierten (6x nein) und eine grosse Anzahl von Ratsmitgliedern sich enthalten haben (12x)? Es ist interessant,
dass einige politisch Handelnde, die zwar gegen eine Erhöhung der Gewerbesteuer votierten, gleichzeitig kein Problem haben, den Eltern mehr Geld aus der Tasche zu ziehen.