Buchholz
Schilda um Verkehrsschilder in Sprötze
![Ordnung muss sein: Am Lönsweg in Sprötze wurden neue Schilder aufgestellt. Erst wird Tempo 30 aufgehoben, dann folgt das Ortsausgangsschild - an einem Waldweg](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2023/02/17/6/555366_L.jpg?1676642696)
- Ordnung muss sein: Am Lönsweg in Sprötze wurden neue Schilder aufgestellt. Erst wird Tempo 30 aufgehoben, dann folgt das Ortsausgangsschild - an einem Waldweg
- hochgeladen von Oliver Sander
Um die Sinnhaftigkeit neuer Verkehrsschilder, die in der Buchholzer Ortschaft Sprötze aufgestellt wurden, ist eine Diskussion entbrannt. Während die Stadtverwaltung sie für sinnvoll erachtet und sich auf die Straßenverkehrsordnung beruft, sehen Anwohner die Maßnahme als "völlig irre" an und fragen, "wen da der Hafer gestochen hat".
Was ist geschehen? Es geht um verschiedene Verkehrsschilder, die am Lönsweg aufgestellt wurden. Dabei handelt es sich um eine einspurige, nichtbefestigte Straße, die in ein Waldwohngebiet mit ein paar Dutzend Häusern führt. Neuerdings könnte man am Lönsweg für die Rallye Monte Carlo trainieren, denn dort ist jetzt theoretisch Tempo 100 möglich. Grund: Von der Königsstraße aus kommend, steht erst ein Schild, mit dem Tempo 30 aufgehoben wird, und dann ein Ortsausgangsschild, mit dem man Sprötze verlässt.
Warum wurden die Schilder aufgestellt? Buchholz' Stadtsprecher Heinrich Helms erklärt, dass das auf Anregung des Sprötzer Ortsrates geschehen sei. Die Maßnahme stehe im Zusammenhang mit der Straßenverkehrsordnung, nach der Ortseingangsschilder erst mit zusammenhängender Bebauung aufgestellt werden sollen.
Tatsächlich habe man bei der Stadtverwaltung nach einer neuen Beschilderung gefragt, um Bewohnern, aber auch Auswärtigen, Orientierung zu geben, wo sie sich gerade befinden, erklärt Sprötzes Ortsbürgermeisterin Heidemarie Micheel auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Hintergrund: Vor etwa zwei Jahren wurden die Ortseingangsschilder auf der Straße zwischen Holm-Seppensen und Sprötze um einige hundert Meter weiter in Richtung Sprötze versetzt. Vorher war klar, dass man sich am Lönsweg und den anderen Straßen im Waldwohngebiet innerhalb der Ortschaft befand. Hinterher war das nicht mehr so. Die Lösung, wie so oft in Deutschland: Neue Schilder müssen her. Dass so viele Schilder am Lönsweg und anderen vergleichsweise geringgenutzten Waldwegen aufgestellt werden müssen, sei nicht Ziel der Anfrage gewesen, beteuert Ortsbürgermeisterin Micheel. "Ich verstehe nicht, warum das so sein muss", sagt sie. Der Ortsrat habe sich eher eine kleinere, praktische Lösung gewünscht. (os).
AUF EIN WORT
Rechtens ja, aber auch sinnvoll?
Es mag sein, dass die Aufstellung der Ortsausgangsschilder in Sprötze laut Straßenverkehrsordnung rechtens ist. Aber ist sie auch sinnvoll? Ich habe da erhebliche Zweifel.
Im Lönsweg in Sprötze ist es den Passanten herzlich egal, ob sie sich innerhalb oder außerhalb der Ortschaft befinden. Dort beschränken die Gegebenheiten des Waldweges die Geschwindigkeit per se. Der Grundfehler ist schon vorher geschehen - mit der Regelung, die Ortsschilder an die Stelle zu versetzen, an der die "geschlossene Bebauung" beginnt. Als wenn sich unzählige Bürgerinnen und Bürger an die Behörden und den Gesetzgeber gewandt haben, um das einzufordern.
Für mich ist die Regelung ein typischer Fall von: Bürokratie schafft Bürokratie. Und da hat der gesunde Menschenverstand und die Eigenverantwortung keinen Platz mehr. Oliver Sander
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz |
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