Baumschule Pengel schließt ihren Betrieb an der B75 / Pläne für Nachnutzung werden entwickelt
Schluss nach 130 Jahren
os. Buchholz. Wer derzeit an der B75 das Gewerbegebiet Trelder Berg (GE III) passiert, fährt auch an zwei großen Schildern vorbei: Mit Sprüchen wie "... ausgewachsen - Wir gehen in den Ruhestand" und "Finale zum Ruhestand ... ran an die Bäume" kündigen Ruth und Gerd Pengel das Ende der Baumschule Pengel an. Mit dem Aus endet eine 130-jährige Firmengeschichte.
Gegründet wurde das Unternehmen Ende des 19. Jahrhunderts in Halstenbek (Schleswig-Holstein). Von dort siedelte Pengel vor rund 50 Jahren nach Buchholz über. Jetzt das Ende: "Alles hat seine Zeit", sagt Ruth Pengel. Ihr Mann und sie haben ihren Kindern die Entscheidung überlassen, ob sie den Betrieb übernehmen wollen. Sie entschieden sich anders.
Derzeit werden die letzten Pflanzen abverkauft. "Ich denke, dass das bis Ende Mai geschieht", erklärt Ruth Pengel. Vor allem Nadelhölzer sind noch reichlich zu haben, während Laubgehölz bereits weitgehend verkauft ist. "Laubgehölze waren zuletzt der Renner", sagt Ruth Pengel. Offiziell wird die Baumschule Ende Juni geschlossen.
Derweil scheint es bereits Interessenten für eine Nachnutzung der 11,4 Hektar (114.000 Quadratmeter) großen Fläche zu geben. Nach WOCHENBLATT-Informationen will ein privater Investor auf dem Areal ein großes Unternehmen fernab der Massenlogistik ansiedeln. Offenbar wird an einem Konzept gearbeitet, das viele neue Arbeitsplätze in Sichtweite zum GE III bringen könnte.
Klar ist, dass die Politik für eine Nachnutzung ins Boot geholt werden muss. Im Flächennutzungsplan 2020 ist das Areal auf der Nordseite der B75 als "Flächen für die Landwirtschaft" verzeichnet. "Unser Haus gehört zu dieser Fläche dazu", erklärt Ruth Pengel. Für eine etwaige andere Nutzung des Areals müsste der Stadtrat den Flächennutzungsplan ändern.
Die Flächennachfrage auch nach größeren Gewerbeflächen sei im Landkreis Harburg noch immer sehr hoch, erklärt René Meyer, Prokurist der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg (WLH), auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Die WLH stelle gerne den Kontakt zwischen Grundstücksentwicklern und interessierten Unternehmen her.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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