Sozialdemokraten gegen Bahntrassen-Neubau
SPD-Wahlkandidaten stehen bei Bahnstreckenausbau-Debatte zum Alpha-E-Kompromiss
Die SPD-Landtagskandidatinnen Steffi Menge (Buchholz), Sabine Schulz-Rakowski (Seevetal) und Sabine Lehmbeck (Winsen) sowie Landratskandidat Michael Cramm (Tespe) erteilen den umstrittenen Plänen der Deutschen Bahn für einen bestandsfernen Neubau einer ICE-Bahntrasse Hamburg-Hannover (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach) eine klare Absage. Stattdessen stehen sie fest hinter dem im Dialogforum 2015 gefundenen Kompromiss der Alpha-E-Variante, nämlich des Ausbaus der bestehenden Strecke.
"Jahrelang wurde um einen Kompromiss gerungen, doch nun hält sich die Bahn nicht an die Abmachungen. Die Menschen vor Ort fürchten die Zerstörung von Wasserschutzgebieten, Ortschaften, Lebensraum und landwirtschaftlichen Flächen. Es ist nicht hinnehmbar, dass das Verhandlungsergebnis mit Füßen getreten wird“, erklärt Sabine Lehmbeck.
Auch für Sabine Schulz-Rakowski sind diese einschneidenden Veränderungen für Mensch und Natur nicht gerechtfertigt. "Für Seevetal hätten die vorgelegten Pläne der Neubautrasse zur Folge, dass Natur- und Landschaftsschutzgebiete durchschnitten werden, dörfliche Strukturen sich verändern und Menschen ihr Zuhause verlieren.“
Steffi Menge stellt klar: "Wichtig ist vor allem, dass die Menschen in den Landkreisen bei einer so wichtigen Infrastrukturmaßnahme beteiligt werden. Das Ergebnis jahrelanger Diskussionen darf nicht einfach durch eine neue Variante, die nicht die Unterstützung der Bürger findet, bedeutungslos werden.“
"Einsame Entscheidungen gegen den Bürgerwillen provozieren immer Widerstand. Sollte sich die Deutsche Bahn gegen den Kompromiss vom Bundesverkehrsminister entscheiden, werde ich mich als Landrat dafür einbringen, dass der Bürgerwille Beachtung findet - auch mit öffentlichen Aktionen“, sagt Michael Cramm zu.
Bei einer Online-Veranstaltung mit der Bundestagsabgeordneten Kirsten Lühmann unterstützten die SPD-Mitglieder aus dem Landkreis Harburg den Alpha-E-Kompromiss. Die Verkehrswende - so Lühmann - sei dringend nötig und mit dem Ausbau der Bestandsstrecke realisierbar. Ein Neubau werde dagegen voraussichtlich erst in 27 bis 30 Jahren verkehrswirksam – nach Ablauf eines Raumfeststellungsverfahrens, möglicher Klagen und dem Bereitstellen von Ausgleichsflächen.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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