Zweiten Schlaganfall vermeiden
Durchblutungsstörungen müssen nicht sein
Nach einem Gefäßverschluss im Gehirn ist das Risiko sehr hoch, einen weiteren Hirnschlag zu erleiden. Mit geeigneter Vorbeugung kann das oft verhindert werden. Kardiologen sagen: Nach dem Schlaganfall ist vor dem Schlaganfall. Das gilt auch für eine transitorische ischämische Attacke, bei der die Blutversorgung vorübergehend gemindert ist - ein Mini-Schlaganfall, der keine sichtbaren Schäden hinterlässt. "Besonders in den ersten Tagen und Wochen ist die Gefahr groß, dass sich die Durchblutungsstörung im Gehirn wiederholt - denn die Infarktursachen bestehen ja oft weiter", sagt Dr. Sonia Busch, Leitende Oberärztin für Elektrophysiologie am Klinikum Coburg, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Ein gesunder Lebensstil ist die beste Versicherung
Die gute Nachricht: Ein Großteil der zweiten Schlaganfälle lässt sich vermeiden. Um vorzubeugen, müssen zugrunde liegende Krankheiten wie etwa Arteriosklerose (Verkalkung der Gefäße) oder die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern sowie Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und schlechte Blutfettwerte behandelt werden. Und natürlich ist auch ein gesunder Lebensstil wichtig.
Sich gesund ernähren und viel bewegen, nicht rauchen und Stressbelastungen abbauen: Allein diese vier Veränderungen im Lebensstil können das Risiko für einen ersten oder erneuten Schlaganfall deutlich senken. Sport beeinflusst die Blutfette und den Blutdruck positiv und unterstützt das Abnehmen. Die Elastizität der Gefäße verbessert sich. Das Blut fließt leichter durch die Gefäße. Geeignet sind Sportarten, die den Puls leicht erhöhen: zügiges Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen an vier bis sieben Tagen und mindestens 150 Minuten pro Woche.
Schluss machen mit Rauchen und Dauerstress
Auch gesunde Ernährung ist eine Versicherung gegen einen erneuten Schlaganfall. Empfehlenswert sind täglich fünf Portionen Gemüse und Obst sowie Vollkornprodukte. Raps-, Lein-, Nuss- oder Olivenöl sind günstig, ebenso wie Milchprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte. Fleisch, insbesondere rotes, sollte man möglichst wenig essen. Und: nicht mehr als sechs Gramm Salz täglich.
Wer zudem aufs Rauchen verzichtet, kann sein Schlaganfallrisiko innerhalb von fünf Jahren auf Nichtraucherniveau senken. Auch Stress, vor allem lang anhaltende Stresssituationen, erhöht das Risiko eines erneuten Hirnschlags. Befindet sich der Körper dauerhaft im Alarmzustand, schüttet er vermehrt Stresshormone aus. Die Folge: Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin bleiben erhöht. Dauererregung stört zudem die Blutgerinnung. Techniken wie autogenes Training, Yoga oder Meditation helfen dabei, Stress zu meistern.
Quelle: Apotheken Umschau. Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 3A/2022 ist aktuell in den meisten Apotheken erhältlich.
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