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Bandererde tritt für die CDU an

Serie zum 50-jährigen Vereinsjubiläum - Teil 6
Ein Ort zum Innehalten

Neben dem alten, reetgedeckten Sniers Hus liegt der Bauerngarten in der Sonne. Es duftet nach Flieder, Pfingstrosen, Lavendel, Phlox … Im Herbst leuchten die Astern, Bienen und Schmetterlinge tanzen um die Blüten. Seit vielen Jahren ist es ein glücklicher, entspannender Ort für die Besucher und sehr beliebt als Fotomotiv bei Hochzeiten.
Damit er so schön gedeiht, packen die Frauen und Männer der Gartengruppe mit Geschick, Ausdauer und Kraft an. Wenn der Rücken schmerzt und Erde von den Wangen bröckelt, setzen sie sich für eine Verschnaufpause auf die Bank vor dem Sniers Hus – vielleicht kommt der Schmied dazu oder Besucher bleiben auf ein Schwätzchen. Die Schönheit des Museumsdorfes und die Begegnungen mit freundlichen Menschen sind für Gärtner und Besucher immer wieder ein Kraftquell.
Der Bauerngarten mit seinen typischen barocken Buchsbaumbeeten wurde ursprünglich sehr nah an historischen Vorbildern angelegt, in den letzten Jahren ist eine lange und reiche Blüte wichtiger geworden. Die Lieblingspflanzen dieses Bauerngartens sollen auch immer eine Freude für die Bienen des nahegelegenen Bienenstandes sein.
Leider sind die Buchsbaum-Hecken durch eine Welkekrankheit eingegangen – eine Alternative wird gerade gepflanzt und dabei bunte Vielfalt von Stauden und Zwiebelblumen in die Beete gebracht.
Die Idee der geometrisch angelegten und mit niedrigen Buchsbaumhecken eingefassten Blumenbeete stammt aus Renaissance und Barock. In den Gartenanlagen von Schlössern zeigte man mit streng gegliederten Beeten, die ornamentale Formen bildeten und mit streng geometrischen Formschnitten von Gehölzen wie Eiben, dass man die Macht hatte, die Natur zu unterwerfen.
Elemente davon hielten mit adligen Bewohnern Einzug in Klostergärten, auch in Bürgergärten fand man Gefallen daran. Mit der Mode wechselten die Pflanzenarten, während die Auswahl der Blumen auf dem Land beständiger war.
Bauerngärten waren häusliche Nutzgärten, in denen nur wenige oder gar keine Blumen wuchsen. Wenige Gemüsearten, später auch Kartoffeln, wurden kultiviert, dazu Kräuter und Heilpflanzen. Wenn die Kraft kaum reicht, um das Überleben zu sichern, sind Blumen doch eher nachrangig. Erst ein wenig Wohlstand schaffte den Freiraum für Blühendes – in Rabatten, am Rand von Gemüsebeeten oder in einem seitlichen, buchs-gefassten Zierbeet. Vermutlich haben die Bürgergärten in der nahen Stadt die Anregung zu dem gegeben, was wir heute idealisiert unter „Bauerngarten“ verstehen. In unserer Region sind buchs-gefasste Beete mit Wegekreuz und Rondell aus der Bauzeit des Sniers Hus und den folgenden (mindestens) 200 Jahren nicht nachgewiesen – sie kommen eher aus dem süddeutschen Raum.
Da aber die Bewohner des Sniers Hus in einem gewissen Wohlstand lebten – man denke an die komfortablen Wohnräume -, könnte es durchaus seit dem 19. Jahrhundert einen solchen Garten gegeben haben, der gewiss der Stolz und Freude der Hausherrin war.

Leserreporter:

Geschichts- und Museumsverein Buchholz und Umgebung e.V. aus Buchholz

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