"Wir bieten höchste Sicherheit!"
Interview mit der Obermeisterin der Friseur-Innung Katharina Kalinowsky zur Situation der Friseure
Darauf haben viele Menschen gewartet: Die Friseurgeschäfte haben seit Montag, 4. Mai, wieder geöffnet. Damit kann ein Stück Lebensqualität wieder zum Alltag gehören. Allerdings ist die Öffnung der Salons an strenge Sicherheitsauflagen gebunden. WOCHENBLATT-PR-Redaktionsleiter Axel-Holger Haase sprach mit Katharina Kalinowsky, der Obermeisterin der Friseur-Innung des Landkreises Harburg, über Auflagen.
WOCHENBLATT: Frau Kalinowsky, mit der Öffnungserlaubnis für Friseurgeschäfte wird sich vieles für die Inhaber, aber auch für die Kunden, ändern.
Katharina Kalinowsky: Auf jeden Fall. Der Friseurbesuch erfolgt nur nach strengsten gesetzlichen Auflagen. Der Kunde kann sicher sein, bei seinem Friseur des Vertrauens, der zur Friseur-Innung gehört, in besten Händen zu sein.
WOCHENBLATT: Welche Maßnahmen müssen von Ihnen durchgeführt werden?
Katharina Kalinowsky: Friseure dürfen keine Trockenhaarschnitte durchführen. Dieses gilt auch für Kinder. Kleinkinder dürfen übrigens nicht in Begleitung ihrer Eltern in die Salons kommen. Die Kunden dürfen ihre Haare auch nicht selbst föhnen. Ebenso darf keinerlei Behandlung am Gesicht durchgeführt werden. Das bedeutet, dass das Zupfen und Färben der Augenbrauen nicht ausgeführt werden darf. Übrigens darf auch kein Bartrasieren etc. stattfinden. Barber Shops dürfen daher nicht öffnen. Kunden mit Erkältungssymptomen dürfen nicht bedient werden.
WOCHENBLATT: Wie sieht es mit Ihrem Schneidewerkzeug aus?
Katharina Kalinowsky: Das Schneidewerkzeug muss nach jeder Anwendung desinfiziert werden. Umhänge müssen nach jedem Kunden gewaschen werden.
WOCHENBLATT: Hygienischer Mundschutz ist Pflicht für Kunden und Mitarbeiter?
Katharina Kalinowsky: Ja. Jeder Friseur versucht, genügend Mundmasken zur Verfügung zu stellen. Diese können gegebenenfalls käuflich erworben werden, falls der Kunde keine eigene hat.
WOCHENBLATT: Wie sieht es mit dem Mindestabstand aus? Viele Friseurgeschäfte sind nicht so groß.
Katharina Kalinowsky: Jeder Friseursalon muss die räumlichen Voraussetzungen schaffen, damit der Mindestabstand eingehalten wird. Das bedeutet aber auch, dass nicht so viele Kunden gleichzeitig betreut werden können. Und auch, dass eventuell nicht alle Mitarbeiter in Vollzeit arbeiten können, da nicht alle Friseurstühle besetzt werden können.
Der Wartebereich entfällt. Unser Service wie Zeitungen oder Getränke darf nicht offeriert werden. Die Kunden müssen bei der Wartezeit etwas flexibler sein, falls ein Kundentermin etwas länger dauert. Vielleicht nochmals telefonisch versichern, ob die vereinbarte Zeit eingehalten werden kann. Alle Friseure tun ihr Bestes, doch alle müssen sich auf die neuen und aufwendigeren Bedingungen einstellen. Eines steht fest: Die Sicherheit aller Kunden steht im Mittelpunkt.
WOCHENBLATT: Das heißt aber auch, das einerseits finanzielle Aufwendungen notwendig sind, andererseits weniger Einnahmen zu erwarten sind. Wie bewerkstelligen Friseure diese Situation?
Katharina Kalinowsky: Das wird für viele Firmeninhaber finanziell eine Belastungsprobe. Staatliche Unterstützung gibt es nicht. Zudem müssen die Preise aus den oben genannten Gründen steigen, damit die Friseure genügend Einnahmen erzielen können.
WOCHENBLATT: Frau Kalinowsky, wir danken Ihnen für das Gespräch und die Informationen.
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