Strahlentherapie bei Brustkrebs
Kürzer, aber genauso wirksam / Krankenhaus Buchholz beteiligt sich an bundesweiter Studie
(nw). Eine verkürzte Strahlentherapie für Frauen mit Brustkrebs wird ab sofort im Krankenhaus Buchholz angeboten. Das neuartige Behandlungsschema ist Teil einer bundesweiten Studie.
Jährlich erkranken 75.000 Frauen in Deutschland an Brustkrebs. Neben Operation und Medikamenten sind Strahlen ein erprobtes Therapiemittel. Tumorzellen sind empfindlich. Werden sie bestrahlt, gehen sie schneller zugrunde als gesundes Gewebe.
Bisher wurde die Strahlendosis auf 33 Tage in acht Wochen aufgeteilt. Innerhalb der Studie ist jetzt die Dosis pro Bestrahlung erhöht. Die Patientinnen brauchen nur noch an 16 Tagen in vier Wochen zu kommen.
Gleichzeitig wird bei der verkürzten Bestrahlungsserie ein neues technisches Verfahren, das simultan integrierte Boost (SIB), erprobt. Dabei wird das gesamte Operationsgebiet mit einer starken Strahlendosis versorgt. Bisher erfolgte diese Behandlung erst nach der Strahlentherapie der gesamten Brust.
Dr. Uwe Imgart, Leitender Arzt der Strahlentherapie im Krankenhaus Buchholz: „Große Untersuchungen in Kanada und Großbritannien haben gezeigt, dass die verkürzte und höher dosierte Bestrahlung genauso wirksam ist wie die herkömmliche.“ Durch die neue Art der Dosierung erhoffen sich die Ärzte, dass sich die Frauen schneller erholen und leichter in den Alltag zurückfinden.
Ob die neue und verkürzte Behandlungssequenz für die Patientin geeignet ist oder ob nach dem herkömmlichen Acht-Wochen-Schema bestrahlt wird, entscheiden die Ärzte nach Sachlage.
In einem Pilot-Projekt im vergangenen Jahr wurden bereits zehn Patientinnen innerhalb der Studie erfolgreich in Buchholz behandelt. Die Studie, die von der Deutschen Krebshilfe finanziert wird, soll drei Jahre dauern.
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