Reise: Die schönsten Ecken der Nordseeinsel
Sylt offenbart seine Ursprünglichkeit zwischen Dünen, Strand, Heide und Watt
(nw/tw). Spazierengehen oder Strecke machen, abschalten oder erleben, durch die Heide oder am Strand entlang - Sylt ist landschaftliche Vielfalt am Meer und als solche auch zu Fuß zu entdecken.
Dort, wo Sylt, die größte deutsche Nordseeinsel mit einer Fläche von circa 99 Quadratkilometern, im Osten aufhört, verlieren sich die Wege. Von drei Seiten umgeben vom Meer, ist dies vielleicht die Essenz der Insel. Hier offenbart sie ihre Ursprünglichkeit und Vielfalt - den wehenden Sand, die sanften Hügel der Heide und verschwiegene Wäldchen, natürlich das Meer und das Watt. Der Sylter Osten ist ein Fest für die Sinne. Von der Heide aus führt der Weg direkt an das Watt und westwärts unter das Morsum Kliff, einem kleinen Naturwunder: Ewig nagen die Wellen an der Erdgeschichte und haben eine Steilküste freigelegt, die mit viel Fantasie an eine Burgmauer erinnert. Mit Zinnen modelliert von Wind und Wetter, mit Höhlen, in denen Vögel hausen.
In der Braderuper Heide schimmert das Wattenmeer zwischen den schief und vom Wind verbogen Ebereschen hindurch. Rechts und links vom Pfad hinunter ans Wasser blüht die Heide bald im schönsten Violett und die abendliche Feuchte verstärkt ihr erdig-würzige Aroma in der Luft. Durch das Naturschutzgebiet Braderuper Heide geht es „lyrisch und sagenhaft“ einmal im Monat mit der Naturschutzgemeinschaft Sylt. Die Sagenwanderung mit Geschichten von gestrandeten Geisterschiffen und Gedanken und Gedichten rund um die Heide, führt über malerische Wanderwege quer durch die sanft hügelige Landschaft.
Rund vierzig Kilometer Sandstrand lassen dagegen auf der Westseite von Sylt ordentlich Strecke machen. Zumeist in der Einsamkeit, reduziert auf Wasser, Wind und Wellen. Zwischen Nordsee und Dünen tragen die Schritte die Urlauber irgendwann wie von allein. Unterwegs von irgendwo nach nirgendwo ist Zeit für Muße und Fernweh beim Blick über die endlose Weite des Meeres.
Wie in - beziehungsweise auf - einer anderen Welt können sich Besucher hingegen während einer großen Wanderung auf dem Meeresboden fühlen. Ein Nationalpark-Wattführer nimmt die Gäste mit auf eine gut drei Stunden lange Tour zwischen Hörnum und Höhe Seehundseck. Es bieten sich Einblicke in das Kuriositätenkabinett des Wattenmeeres, mittenrein im UNESCO-Weltnaturerbe.
Fast genauso kurios sind auf Sylt die Dünen, diese fremdartigen Sandberge, die Sinnbild der Küste sind. Sie entsteigen dem Meer, werden vom Wind aufgebaut und in Bewegung gesetzt. Werden sie in keinster Form aufgehalten, fallen sie auf der anderen Seite wieder ins Wasser. Auf Sylt ist das an manchen Stellen so: Im Listland sind Wanderdünen unterwegs. Wer genau hinhört nimmt eventuell feines Prasseln wahr. Leise knistert es im Wind. Dünen sind für den Naturschutz sehr wertvoll und auf Sylt haben sich letzte, große Dünenflächen erhalten, echte Wanderdünen inklusive. Dünen dürfen nur auf den ausgewiesenen Wegen betreten oder gequert werden - zum Beispiel an den Durchgängen zum Strand. Oder Besucher schließen sich einer der Führungen des Erlebniszentrums Naturgewalten Sylt in List an - auch diese Fachleute dürfen nur mit Sondergenehmigung zu einer Wanderdüne. Aber dabei nehmen sie Gäste, nach Anmeldung, mit.
Verlaufen können sich Urlauber auf Sylt zwar kaum, trotzdem lassen sich Wanderungen und Spaziergänge am besten mit Streckentipps planen. Auf www.sylt.de/wandern finden Touristen die schönsten Wanderungen - detailliert beschrieben und für jeden Motivations- und Konditionsgrad geeignet.
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